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Rinder erzielen
Spitzenpreise

Oktober-Auktion in Osnabrück

Osnabrück/Stemwede (WB). Die Oktober-Auktion des Rinder-Herdbuchverbandes in Osnabrück musste gänzlich ohne die Käufer aus den südlicheren, europäischen Ländern auskommen.

Das Osnabrücker Gebiet und mit ihm weite Teile auch Niedersachens gehören nun zum Beobachtungsgebiet der aus dem Ausland eingeschleppten und für Schafe sehr gefährlichen Blauzungenkrankheit.
Nachdem im vergangenen Monat die Auktion geteilt veranstaltet wurde, ein Teil in Cloppenburg und nur der andere Teil in Osnabrück, konnte nun wieder eine einheitliche Auktion für alle Osnabrücker Rinderzüchter angeboten werden.
Allerdings mussten auch alle Tiere im sogenannten Restriktionsgebiet verbleiben, dass zur Zeit Teile Niedersachsens, ganz Nordrhein-Westfalen,, Rheinland-Pfalz, Saarland und auch Holland, Belgien und Luxemburg, sowie Teile Frankreichs umfasst.
Auch wenn der Milchpreis für den Bauern immer noch sehr niedrig liegt, mehren sich doch die Anzeichen für eine Verknappung der Milch bei den Molkereien. Es gibt daher etliche Milcherzeuger im Inland, die darauf setzten, die verminderte Milchproduktion wieder zu steigern. Das bescherte der Auktion zusätzliche Kaufinteressenten aus dem Inland und verhalf der Auktion zu einem guten Verlauf, zumindest was den Absatz der abgekalbten, milchgebenden Tiere betraf.
Bei den vergangenen Auktionen konnten bis 40 Zuchtbullen je Veranstaltung vermarktet werden. Das war auch auf dieser Oktober-Auktion der Fall. 35 Bullen wechselten für 1113 Euro den Besitzer, wobei die Preise in der Spitze bis 2100 Euro reichten. Allerdings waren zu dieser Auktion 65 Bullen aufgetrieben worden und das konnte der Markt nicht verkraften.
Jahreszeitlich gesehen ist der Oktober auch in den letzten Jahren ein eher schwacher Monat für Bullen gewesen, und es hat sich auch jetzt gezeigt, dass dieser Monat einen Rekordauftrieb für Bullen nicht vertragen kann. Der Spitzen-Bulle war ein Manager-Sohn aus der bekannten Elena-Familie von Wissmann in Melle-Suttorf. Dieser Bulle wurde durch einen Züchter aus dem Rheinland ersteigert.
Ganz anders sah es bei den weiblichen Tieren aus. Es lagen viele Kaufaufträge vor und es waren auch sehr viele Kunden persönlich angereist. Wenn auch zu Beginn der Auktion die Gebote noch recht verhalten waren, so steigerte sich das Interesse der Käufer gerade mit den guten Qualitäten kontinuierlich. Top-Ware konnte auf dieser Auktion auch wieder sehr gute Preise erzielen.
Mehrere sehr interessierte Käufer aus Holland standen geschart um den langjährigen Vertreter der OHG in Holland, Doornbos, am Ring, um sich die besten Tiere zu sichern. Allerdings hatten sie sehr kompetente Gegenspieler aus Belgien, die ebenfalls wegen der Top-Tiere gekommen waren.
So konnte eine allerbeste Dorado-Tochter mit höchstem Schaupotenzial aus dem Zuchtbetrieb Drees, Natbergen, mit 4000 Euro den Tageshöchstpreis erzielen. Sie ging genauso nach Belgien, wie die zweitbeste Färse des Tages, eine Ramos-Tochter aus dem gleichen Zuchtbetrieb, die für 3500 Euro verkauft wurde. Von den 45 Färsen, die 1500 Euro und mehr erzielten, gingen 20 nach Holland und fünf nach Belgien. Im Durchschnitt erzielten die 213 Färsen einen Preis von 1.318 Euro.
Beim anschließenden Verkauf der Kälber ermäßigten sich die Preise gegenüber der sehr flotten Kälberauktion vom September in Osnabrück auf nunmehr 365 Euro. Das Spitzenkalb war eine Ramos-Tochter aus dem Zuchtbetrieb Meyer in Nahne zum Preis von 450 Euro.

Artikel vom 27.10.2006