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Erfolg in neuen Trikots

Edle Spende an das Fußball-Team der Behindertenwerkstatt

Gütersloh (ab). Die Euphorie um »Klinsis Jungs« kannte keine Grenzen. Und auch die Fußball-Weltmeisterschaft der Menschen mit geistiger Behinderung sorgte für schwarz-rot-goldene Begeisterung. Einen Teil zum deutschen Sommermärchen 2006 trug aber auch die Fußball-Mannschaft der Werkstatt für behinderte Menschen im Kreis Gütersloh bei.

Die Mannschaft um die Trainer Gerd Rolke und Antonio Lucarelli setzte sich in Nordrhein-Westfalen gegen äußerst starke Konkurrenz durch und durfte vom 14. bis 17. September als NRW-Sieger an den deutschen Meisterschaften in der Sportschule Kaiserau bei Duisburg teilnehmen. Jedes Bundesland stellte hierbei eine Mannschaft. Leider verlor man hier die wichtigen ersten Spiele, so dass am Ende »nur« ein elfter Rang heraussprang. Der Sieger kam diesmal aus Schleswig-Holstein, dessen Team von Ex-Profi und »Kopfballungeheuer« Horst Hrubesch trainiert wird.
Hermann Korfmacher, Geschäftsführer der Werkstatt für behinderte Menschen, meinte aber, dass das Team aus Gütersloh zumindest »Meister der Herzen« geworden sei. Besonders froh zeigte sich Korfmacher, dass sich die Gütersloher Jungs mit ihren Trainingssachen und den neuen Trikots sehr gut im Kreise der anderen Mannschaften sehen lassen konnten. Sein Dank galt deshalb den Sparkassen des Kreises Gütersloh und der Firma Sievers aus Rheda-Wiedenbrück. Johannes Hüser, Sparkassendirektor der Kreissparkasse Wiedenbrück, nahm den Dank an und betonte, dass die Kreissparkasse den Satz Trainingsanzüge gerne gespendet habe. Es bestünde eine »freundschaftliche und enge Verbindung« zur Werkstatt für Behinderte, und man wolle die Partnerschaft gerne fortsetzen.
Der Geschäftsführer der Firma Sievers, Franz-Josef Sievers, betonte ebenfalls die enge Verbindung zur Behinderteneinrichtung. Als Lieferant der Werkstatt sei es eine »Selbstverständlichkeit«, den Sportlern mit einem Satz Trikots zu helfen. Landrat Sven-Georg Adenauer bedankte sich bei den Sponsoren und ist als leidgeprüfter Fan vom 1. FC Köln froh über das sehr gute Ergebnis der Gütersloher Mannschaft. Er sei »mächtig stolz auf die tolle Leistung« und hofft, dass die Mannschaft nun »Blut geleckt« habe. 2007 solle man einfach neu angreifen.
Am Ehrgeiz der Spieler wird der Erfolg bestimmt nicht scheitern. Stürmer Gregor Piätrzyk ärgert sich noch immer über die nicht genutzten Chancen in der Sportschule Kaiserau und will es unbedingt nochmal versuchen. Libero Horst Raschke fügte scherzhaft an, dass sich ein erneuter Versuch bei der deutschen Meisterschaft schon allein wegen der »tollen Unterkunft und dem leckeren Essen« lohnen würde.

Artikel vom 20.10.2006