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Zeitsprung einer Malerin

Kulturpreisträgerin Modeste von Unruh stellt in Sennestadt aus

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Unter dem Titel »Zeitsprung Sennestadt - Berlin. Bilder aus dem Berliner Atelier« eröffnet der Kulturkreis des Sennestadtvereins am Sonntag, 29. Oktober, um 11.30 Uhr im Sennestadthaus eine Ausstellung mit 30 Arbeiten der Malerin Modeste von Unruh. Die Künstlerin ist im Jahr 2000 Trägerin des Kulturpreises der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock gewesen.

Von kleinformatigen Pastellzeichnungen und Collagen über farbstarke, malerische Bilder hin zu großformatigen, experimentell geprägten Arbeiten mit Erden reicht das Spektrum der ausgestellten Werke. Horst Thermann vom Kulturkreis wird die Ausstellung eröffnen. Die Eröffnungsveranstaltung, bei der die Künstlerin anwesend sein wird, umrahmt das HoBaKo-Jazz-Trio Wilfried Holzkamp.
Modeste von Unruh, geboren 1955 in Hamburg, ist in Peru aufgewachsen, lebte dann in Schloß Holte-Stukenbrock und besuchte das Hans-Ehrenberg-Gymnasium in Sennestadt bis zum Abitur. Sie studierte von 1975 bis 1985 Bildende Kunst in Graz und danach an der Hochschule der Künste in Berlin mit dem Schwerpunkt Malerei. Sie erhielt als Meisterschülerin renommierte Stipendien in Deutschland und Spanien sowie Kunstpreise, wie im Jahr 2000 den Kulturpreis der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock. Sie wurde im In- und Ausland bekannt durch die Teilnahme an Symposien und durch zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen. Die letzte große Einzelausstellung in Berlin wurde 1998 durch Christiane Herzog, die Gattin des damaligen Bundespräsidenten, eröffnet. 1999 stellte sie der Oerlinghauser Kunstverein in der Synagoge vor. Modeste von Unruh lebt als freischaffende Künstlerin und Kunstdozentin in Berlin.
Die künstlerische Arbeitsweise Modeste von Unruhs ist vom Zufallsprinzip und vom Experiment bestimmt. Den Werken geht keine Bildidee in Form von Skizzen voraus, festgelegt wird nur das Format. Verschiedene experimentelle Techniken mit verdünnten Holzbeizen, Acrylfarben, Pigmenten oder Erden lösen den Prozess der Bildfindung aus. In einem Dialog zwischen Unterbewusstem und Rationalem, im Zulassen, Verwerfen und Überarbeiten verdichtet sich die Bildidee. Auf diesem Wege entstehen abstrakte, malerische Arbeiten, die jedoch immer figurative Bezüge aufweisen und mit Titeln wie »Sonnenstrom« und »Traumfänger« einen Raum für Assoziationen öffnen möchten. Die Bildinhalte kreisen immer wieder um die großen Themen Landschaften und Naturzyklen, sie sind wie Botschaften aus einer entfernten, mythischen und archaischen Welt.
Die Ausstellung ist in der Zeit vom 29. Oktober bis 17. Dezember montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 19.10.2006