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Mit 1971 Kürbissen ins Guinness-Buch

Heute beginnen Arbeiten zum Bau der spektakulären Pyramide aus 46 097 Bierkästen

Von Bernd Bexte
Herford (HK). So hoch hinaus wie niemals zuvor will Herford zum »Tag des Kürbis'«, zu Halloween. Gestern ist das Fundament für die weltweit größte Kürbis-Pyramide gelegt worden. Auf dem Alten Markt soll ein mehr als 18 Meter hohes Bauwerk aus 46 097 Bierkästen und 1971 Kürbissen entstehen.

Der Rekord-Bau soll am verkaufsoffenen Sonntag, 29. Oktober, um 13 Uhr mit dem Setzen des letzten, 65 Kilogramm schweren Kürbisses auf die Pyramidenspitze fertig gestellt werden. Bis Mittwoch, 8. November, bleibt der Kürbis-Turm auf dem Alten Markt stehen - rund um die Uhr bewacht.
Die Idee zur Kürbis-Pyramide hatten Obstbauer Karsten Otte aus Hiddenhausen und Karl Fordemann von der Herforder Brauerei. In Zusammenarbeit mit der »Pro Herford« entwickelten sie den kühnen Plan, der zum Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde führen soll. Eigens für den spektakulären Bau hatte Otte im Frühjahr auf einem Feld in Südlengern Kürbissamen aus den USA ausgesät.
»Vor einigen Jahren haben wir auf unserem Hof schon mal eine solche Pyramide gebaut. Mit sieben Metern Höhe war sie aber mit dem jetzigen Projekt nicht vergleichbar«, erklärt Otte. Deshalb brauchte es professioneller Hilfe: Das heimische Ingenieur-Büro von Albert Grage berechnete unentgeltlich die Statik und kam zu dem Schluss: »Das geht«.
Das eigentliche Baumaterial, die Kästen, liefert die Brauerei. Da der Felsenkeller die flachen Steini-Kästen demnächst ausrangiert, stand ein Grundstock von 25000 gelben Bausteinen zur Verfügung. In die Kästen der Außenwände werden die 1971 Kürbisse in Sandsäcke gebettet.
Zunächst wird aber am heutigen Freitag der Boden auf dem Alten Markt mit Sand und Spanplatten begradigt, bevor ab Montag auf einer Grundfläche von 16 mal 20 Metern die Pyramide entsteht. Arbeiter von »Pro Aktiv« (1,50 Euro Jobs) machen den Anfang, bevor in den höheren Lagen der Hiddenhauser Dachdeckerbetrieb Peitzmeier den Bau unentgeltlich mit Hilfe eines Krans vollendet. Feuerwehr und THW stehen dabei mit Hilfe und als Sicherheitsgaranten zur Seite. »Denn die Sicherheit ist ganz wichtig«, sagt Manfred Bischoff von der »Pro Herford«. Deshalb werden die Kästen mit insgesamt 190 000 Kabelbindern »verdrahtet«. »An dem Projekt sind bis zu 250 Leute beteiligt, 90 Prozent der Arbeit wird unentgeltlich geleistet.« Die Restfinanzierung liegt bei 15 000 bis 20 000 Euro. Auch die Einzelhändler der Werbegemeinschaft sind als Sponsoren mit dabei. Mit kleinen, etwa zwei Meter großen Pyramiden, wird an mehreren Orten der Innenstadt auf den Rekordversuch hingewiesen. Der soll als Eintrag im Guinness-Buch festgehalten werden.
»Bislang gibt es einen solchen Rekord nicht. Wir werden aber alles daran setzen, das zu schaffen«, sagt Thorsten Goedecker von der »Pro Herford«. Der Bau werde notariell dokumentiert, und ein Mitarbeiter des Londoner Verlages werde sich die Pyramide dann anschauen.

Artikel vom 20.10.2006