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Neues Gesetz wird
nicht viel ändern

Förderkreis zu Ladenöffnungszeiten

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Mehr Umsätze durch längere Öffnungszeiten? Daran glauben die Geschäftsleute der Innenstadt nicht. Wie man dem Kunden trotzdem flexiblere Kaufzeiten anbieten kann, darüber informierten sie sich bei Dr. Axel Berger. Der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Minden-Lübbecke war am Dienstagabend im Förderkreis.

Voraussichtlich erst ab Dezember 2007 können die Geschäfte rund um die Uhr, 24 Stunden lang, geöffnet haben. Dass diese amerikanischen Verhältnisse jemals in Deutschland Einzug halten werden, daran glaubt indes niemand. »Inhabergeführte Geschäfte können sich das nicht leisten. Und mehr Einnahmen werden wir nicht dadurch bekommen«, sagte Förderkreis-Vorsitzende Monika Brackmann-Tiedau und hatte die Stimmen der Händler auf ihrer Seite. Kritisiert wurde jedoch wie schon seit Jahren, dass es immer noch Läden in Bad Oeynhausen gibt, die mittags geschlossen sowie werktags oder/und auch samstags zu früh schließen.
»Einheitliche Öffnungszeiten in Bad Oeynhausen ist ein Thema, das verfolgt uns seit 30 Jahren«, sagte Karl-Ludwig Meyer von der Hohenzollern GmbH. Er hatte den rund 60 anwesenden Mitgliedern ein Konzept vorgelegt, das er für den Förderkreis erarbeitet hat und in dem es unter anderem auch um die Öffnungszeiten geht (WESTFALEN-BLATT 8. Juni). Die 192 Geschäfte in der City, einschließlich aller Dienstleister, vertreten zwar 94 Branchen, öffnen und schlie-en dafür aber zu unterschiedlichen Zeiten. Die Mehrheit ist morgens ab 9.30 Uhr erreichbar und dann durchgehend bis etwa 18.30 Uhr. Aber es gibt auch Läden, die machen mittags immer noch zu, machen werktags abends um 18 Uhr und samstags um 13 Uhr Feierabend. Andere schließen samstag um 14 Uhr, einige sogar auch erst um 16 Uhr.
Ziel des Förderkreises ist, gerade am Samstag an einem Strang zu ziehen und bis 16 Uhr zur Verfügung zu stehen. Mitmachen aber werden erneut nicht alle. Dennoch sollen die Kunden mit speziellen Aktionen in die Stadt gelockt werden: Im Januar sind Märchenerzähl-Stunden in den Geschäften geplant. Gesponsert wird die Aktion mit den Stadttalern, für die jetzt auch auf großen Plakaten Werbung gemacht wird.
Das neue Gesetz zur Regelung der Ladenöffnungszeiten schließt auch die Sonntage mit ein. Nur vier verkaufsoffene dürfen es auch weiterhin noch sein - allerdings braucht man keine begleitenden Feste und auch nicht mehr die Genehmigung des Rates.

Artikel vom 19.10.2006