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GTV schnupperte an Pokalsensation

FCG schlägt tolle »Turner« nach hartem Kampf mit 4:3 und holt den »Pott«

Von Yves Brummel (Text und Foto)
Gütersloh (WB). Nachdem in der diesjährigen 1. Hauptrunde des DFB-Pokals bereits vier Bundesligisten gegen unterklassige Vereine die Segel streichen mussten, wäre dem Gütersloher TV am Dienstagabend beinahe eine ähnliche Sensation gelungen. Im B-Jugend Kreispokalendspiel gegen den drei Ligen höher agierenden FC Gütersloh 2000 unterlagen die »Turner« mit viel Pech und denkbar knapp 3:4 (1:3).

Dabei lag der Tabellenführer der Kreisliga A, dort als Aufsteiger mit sechs Siegen aus sechs Spielen noch mit blütenweißer Weste versehen, bereits schier aussichtslos 1:4 hinten, kämpfte sich aber mit einem unglaublichen Siegeswillen noch einmal ins Geschehen zurück. Diese Energieleistung erkannte auch FCG-Coach Paul Niggenaber an: »Es war ein echter Pokalfight, mit dem wir insgeheim gerechnet hatten. Es war schon beeindruckend, dass der GTV nie aufgesteckt hat.« Diese Leistung seiner Elf machte auch GTV-Trainer Reinhold Schmidt richtig stolz: »Wir haben uns hier super verkauft. Ich denke, dass wir ein würdiger Endspielgegner waren.«
Dabei sah es lange Zeit alles andere als nach einem engen Match aus. Besonders nachdem Jannik Schröder (15./30.) und Martin Fuhsy (40./54.) den Westfalenligisten gleich zweimal mit zwei beziehungsweise drei Treffern in Front geschossen hatten und die Begegnung weitestgehend bestimmten. »Phasenweise war der FCG schon klar besser, gerade im Kombinationsspiel«, gestand Reinhold Schmidt, der nach dem Schlusspfiff von seinen überschwänglich feiernden Jungs noch eine »Bierdusche« verabreicht bekam. »Doch durch unseren Kampf haben wir einiges wieder wett gemacht«, betonte der Trainer des Turnvereins.
Erste Hoffnung auf den Außenseitersieg keimte auf, als Sören Kerkhoff 120 Sekunden vor dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer zum 1:2 markieren konnte. Als dann nach der Pause der Heidewaldclub auf und davon zog, brachte zunächst Florian Vark (68.) und vier Zeigerumdrehungen vor dem Ende noch einmal Sören Kerkhoff die Chance auf eine Verlängerung zurück auf den Rasenplatz des LAZ Nord. Doch das FCG-Abwehrbollwerk hielt den Angriffen stand und so durften schließlich die »Blauen« die Pokalsieger-T-Shirts überstreifen.
»Der erste Titel ist zwar sehr schön, aber für uns zählt die Meisterschaft mehr und da sieht es ja bisher alles andere als rosig aus«, kommentierte Paul Niggenaber den Gewinn der ersten Trophäe seiner Mannschaft, die derzeit nur einen Rang von der Abstiegszone entfernt liegt.
GTV: Durmaz - Strauch, Biddle (Soganci), Kerkhoff, Kleinebrummel, Hunt (Dißmann), Schmedtkord (Adrian) - Ter-Nersisyan, Vark.
FC Gütersloh: Friemel - Kuchert, Kebernik, Schwichtenhövel (Soezen), Düm (Osterhelweg) - Schubert, Tresch, Meistererst, Dillmann (Alrun) - Schröder (Sperle), Fuhsy.

Artikel vom 19.10.2006