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Kerpen will
mehr Schumi

Ehrenbürgerschaft kein Thema

Kerpen (dpa). Die Stadt Kerpen wünscht sich von Michael Schumacher für die Zukunft mehr Engagement für seine Heimatstadt.

»Aus der Bevölkerung kommen auch kritische Töne zu Schumacher, viele hätten sich mehr soziales Engagement gewünscht«, sagte die Kerpener Bürgermeisterin Marlies Sieburg. Der Stadt gehe es schlecht. Die Bürgermeisterin verwies auf Schumachers Bruder Ralf: »Er investiert in diese Stadt, indem er Grundstücke kauft und Läden baut.«
Eine Ehrenbürgerschaft für den in der Schweiz lebenden Sohn der Stadt sei nicht im Gespräch. Kerpen habe weder eine Ehrenordnung, noch habe es bislang einen Ehrenbürger gegeben, sagte Sieburg. »Es gibt derzeit keinerlei politische Ambitionen in die Richtung, und es kam auch noch nichts aus der Bürgerschaft.«
Schumacher beendet an diesem Sonntag seine Karriere als Formel-1-Fahrer. Beim Grand Prix im brasilianischen Sao Paulo wird auch über den WM- Titel entschieden. Die Fans in Kerpen verfolgen das Rennen auf Großbildschirmen bei einer Abschiedsparty in der Jahnhalle und im Michael-Schumacher-Kartcenter.
Die Stadtverantwortlichen erneuerten ihren schon vor dem vorletzten Grand Prix geäußerten Wunsch nach einem Abschiedsbesuch des siebenmaligen Weltmeisters. »Wir würden uns freuen, wenn er nach Beendigung seiner Karriere auch noch mal nach Kerpen kommen würde«, sagte Bürgermeisterin Sieburg. Jedoch sei darüber mit dem Management des Ferrari-Piloten noch nicht gesprochen worden. Schumacher-Sprecherin Sabine Kehm: »Dadurch, dass sich Michael in den letzten Wochen hundertprozentig auf den WM-Kampf konzentrieren musste, sind überhaupt noch keine weiteren Pläne gemacht worden.«

Artikel vom 20.10.2006