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40-Tonner wird zum Geschoss

Lkw walzte auf der A 33 nach Grabenfahrt 70 Meter Mittelplanke platt

Borchen/Paderborn (WV/bel). Vermutlich ein Fahrfehler führte gestern um 4.57 Uhr zu einem schweren Unfall auf der A 33 bei Borchen. Dabei durchbrach ein Lkw die Mittelschutzplanke auf einer Länge von 70 Metern und kam quer auf der Gegenfahrbahn zum Stehen.

Glücklicherweise gab es keine Nachfolgeunfälle. Fahrer und Beifahrer des Lkw erlitten jedoch schwere Verletzungen. Mehr als drei Stunden musste die Autobahn in Fahrtrichtung Brilon voll gesperrt werden.
Bei dem Unfall fuhr ein 46-jähriger Fahrer aus Würzburg den 40-Tonner in Richtung Bielefeld. Zwischen der Anschlussstelle Borchen und Mönkeloh geriet der mit Elektromotoren beladene Lkw in einer Rechtskurve von der Fahrbahn ab und durchfuhr zunächst über 150 Meter den Graben. Dann erreichte er wieder die Fahrbahn, durchbrach die Mittelplanke über eine Länge von 70 Metern und kam auf der Gegenfahrbahn quer zur Fahrtrichtung stehen.
Der Fahrer wurde aus dem Fahrzeug geschleudert, der 55-jährige Beifahrer schwer verletzt. Er musste durch die Paderborner Feuerwehr zunächst im Führerhaus notärztlich behandelt und schließlich über eine Arbeitsplattform aus dem Wrack befreit.
Nach ersten Ermittlungen schließt die Polizei einen technischen Defekt als Unfallursache aus. Die Paderborner Feuerwehr war mit zwei Löschfahrzeugen, zwei Drehleitern und zahlreichen Rettungsfahrzeugen im Einsatz. Auch die Fahrzeugbatterien des Lkw mussten abgeklemmt werden, um ein nachträgliches Auslösen der Airbags zu verhindern. Umfangreiche Schweiß- und Flexarbeiten waren notwendig. Dafür wurde eigens eine Brandwache gestellt. Die Höhe des Gesamtschadens wird auf 150 000 Euro geschätzt.
Das geringe Fahrzeugaufkommen zu dieser Uhrzeit verhinderte wahrscheinlich Schlimmeres: Vor zwei Jahren war auf der A 33 bei Mönkeloh nachmittags ein 40-Tonner ebenfalls ins Schleudern geraten und hatte die Leitplanke durchbrochen. Anschließend waren drei Pkw ins das Wrack gefahren. Dabei starben zwei Menschen. Fünf Schwerverletzte waren zu beklagen.

Artikel vom 19.10.2006