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Experimentierfreude in der »Arche«

Ev. Kindertagesstätte fördert die naturwissenschaftliche Kompetenz im Vorschulalter

Von Ralf Benner (Text und Foto)
Warburg (WB). Mit alltäglichen Gegenständen wird in der Warburger Kindertagesstätte »Arche« das Interesse der Drei- bis Siebenjährigen an naturwissenschaftlichen Phänomenen geweckt. »Wir wollen die Experimentierfreude der kleinen Wissenschaftler unterstützen«, sagt ihre Leiterin Michaele Schrader.

Kinder sind unermüdlich. Sie haben vielen Fragen und Ideen, die sie gern gleich in die Tat umsetzen würden. »Sie wollen untersuchen und feststellen, warum etwas so ist, wie es ist. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Neugierde der Jungen und Mädchen zu fördern und ihre Fragen ernst zu nehmen. Dazu wollen wir auch ihre Eltern ermutigen«, erläutert Michaele Schrader.
Das Denken eines fünfjährigen Kindes sei bereits so weit entwickelt, dass es einfache Naturphänomene begreifen, Zusammenhänge erkennen und selbst mit den einfachsten Mitteln aus dem Haushalt erfinderisch werden kann. Die 85 Kinder in der »Arche« haben dazu jetzt die Gelegenheit. Spielerisch wagen sie sich an kleine Experimente heran und klären so naturwissenschaftliche Fragen, die durchaus auch die Erwachsenen interessieren dürften: Warum werden manche Äpfel schneller braun als andere? Schmilzt Salz im Wasser schneller als Zucker? Warum schwimmt Öl auf dem Wasser und Tinte nicht? Wie können Gummibärchen im Wasser tauchen, ohne nass zu werden?
Das Team der »Arche« beschäftigt sich seit Anfang des Jahres mit dem Thema »Entdecktes Lernen - Naturwissenschaften im Vorschulalter«. Ihr Wissen in diesem spannenden Bereich haben die Erzieherinnen in Teamsitzungen, Fortbildungen bei der Naturwissen-schaftlerin und Buchautorin Professor Gisela Lück sowie durch die regelmäßige Mitarbeit im Qualitätszirkel »Naturwissenschaften im frühen Kindesalter« des Kirchenkreises Paderborn vertieft.
Gestern Nachmittag präsentierten die Kleinen der Kindertagesstätte, die von der evangelischen Kirchengemeinde Warburg-Herlinghausen getragen wird, die ersten praktischen Beispiele einem größeren Publikum. Eingeladen waren natürlich ihre Eltern, Vertreter des Trägers und des Presbyteriums sowie Elternrat und Förderverein der »Arche«. Michaele Schrader erläuterte zunächst, wie die Qualitätsentwicklung und Förderung der naturwissenschaftlichen Kompetenz von Kindern im Alter zwischen drei und sieben Jahren in der Kindertagesstätte umgesetzt wird. Sie stellte auch Literatur zum Thema vor.
Bei den anschaulichen Experimenten, die dann folgten, staunten nicht nur die Kinder. Die Gäste waren ebenfalls begeistert und durften im Anschluss gemeinsam mit den Jungen und Mädchen selbst kindgerechte Versuche entwickeln und vorführen. Eine Aktion, die alle Beteiligten sichtlich viel Spaß bereitete. Präsentiert wurde auch ein Film, der in den vergangenen zehn Monaten in der »Arche« gedreht wurde und die Kinder in den vier Gruppen der Einrichtung dabei zeigt, wie sie mit viel Freude experimentieren. Das werden sie bestimmt auch in Zukunft in der Tagesstätte tun.

Artikel vom 19.10.2006