19.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Türenhersteller
kauft Zargenfirma

Güstrower übernehmen Krüper

Von Heinz-Peter Manuel
Kleinenberg (WV). Zusammenarbeit sichert Firma: Unter diesem Motto arbeiten nun das Kleinenberger Unternehmen Joh. Krüper GmbH & Co. KG und die Güstrower Türen GmbH zusammen. Bereits zum 1. Juli haben die Mecklenburger die Unternehmensanteile der Traditionsfirma übernommen.

»Der Nachwendeboom ist seit Ende der 90er Jahre vorbei, der Markt in Deutschland hat sich in etwa halbiert. Wir rechnen mit sechs Millionen Türelementen«, erläuterte gestern Sebastian Gutsch (ato kubik mittelstandsberatung, Berlin) die Situation auf dem Türelementemarkt. Auch an der Firma Krüper ging diese Situation nicht spurlos vorüber. Inhaber Hans-Richard Krüper (50), der das im Jahr 1869 von seinem Urgroßvater Wilhelm Krüper als Holzhandlung gegründete Unternehmen bereits in vierter Generation führte, sah sich auf dem Markt nach einer strategischen Partnerschaft um. Schnell stieß er dabei auf die Güstrower Türenwerke, die zu Spitzenzeiten einmal 600 Menschen beschäftigt haben.
Denn in Güstrow werden überwiegend Türen gefertigt. Krüper hatte sich in den vergangenen rund 30 Jahren auf Zargen spezialisiert. »Zusammen ein ideales Produkt«, waren sich die Initiatoren des neuen Unternehmens an zwei Standorten sicher.
Während in Güstrow die Zargenproduktion bis zum Jahresende ausläuft und deshalb auch rund 30 Zeitarbeitnehmer ihren Job verloren haben, werden in Kleinenberg alle rund 50 Mitarbeiter weiter beschäftigt. Allerdings müssen sie nun wieder 40 statt zuvor 35 Stunden pro Woche (bei gleichem Entgelt) arbeiten. Da man den jährlichen Zargenausstoß in Kleinenberg gleichzeit auf 200 000 bis 220 000 Stück verdoppeln will, soll im Kleinenberger Werk der Mehrschichtbetrieb wieder aufgenommen werden. Zudem sollen, zunächst über die Zeitarbeitsschiene, zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden.
Die Kleinenberger müssen sich dabei zudem technischen Herausforderungen stellen: Weil sie nun auch anspruchsvolle Funktionszargen fertigen, legen die beiden Geschäftsführer Dieter Hoffmann und Hans-Joachim Edelmann großen Wert auf den Transfer von Know-how von Ost nach West. Derzeit sind immer Mitarbeiter aus Güstrow im Kleinenberger Werk zum Vermitteln neuer Techniken.
Hans-Richard Krüper bleibt dem Unternehmen treu und übernimmt zentrale Aufgaben des strategischen Vertriebs.

Artikel vom 19.10.2006