19.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Saskia ist die
»gute Seele«
im Life House

Praktikantin im Jugendbistro

Von Dieter Wehbrink
Wehdem (WB). Weit über die Grenzen der Gemeinde Stemwede hinaus ist das Jugendbistro Life House in Wehdem bekannt. Das vielseitige Freizeit- und Bildungsprogramm, das den Kindern, Schülern und Jugendlichen hier geboten wird, wäre ohne ehrenamtliche Arbeit und Praktikanten gar nicht zu leisten. Eine der »treuen Seelen«, die sich hier engagieren, ist Saskia Hake (19) aus Westrup.

Seit langem hängt das Herz der Schülerin am Life House. Zurzeit absolviert sie dort ein Praktikum, das sie zur Fachhochschulreife benötigt. Schon immer hatte Saskia Freude an der Jugendarbeit. So leitete sie schon die Mädchenjungschar und gab Kreativkurse im Life-House.
Jetzt ist sie in der Wehdemer Einrichtung an drei Tagen in der Woche von 11 bis 18 Uhr tätig, während donnerstags und freitags der Schulbesuch ansteht.
»Hallo Sassy, wie geht's« heißt es im Life House, wenn die Jugendlichen das Gebäude betreten. Die Praktikantin ist hier bekannt und beliebt. Die jungen Besucher kennen sie unter anderem von den Ferienspielen, bei denen die Westruperin gerade vor zwei Wochen gemeinsam mit »Praktikanten-Betreuerin« Waltraud Holtkamp ein buntes Programm aufstellte. »Es gab Seidenmalerei, ein Drachensteigen auf dem Sportplatz Wehdem und eine Lichterreise auf einem Pfad im Stemweder Berg«, erzählt Saskia. »Toll verlief die Fahrt mit dem Badebus zum ÝH2OÜ nach Herford. 43 Kinder und Jugendliche fuhren mit. Es hat viel Spaß gemacht.«
Die Praktikantin hat im Life House schon so manches kleine Snack ausgegeben: »Der Renner heißt Balla Balla« - das sind grüne süße Stangen«
Auch Hausaufgabenbetreuung übernimmt Saskia. »Gegen 14 Uhr gehe ich rüber in die benachbarte Hauptschule. Dort sitzen an manchen Tagen bis zu 25 Schüler und erledigen ihre Aufgaben.« Die Betreuung ist kostenlos, eine Anmeldung sollte allerdings erfolgen. Zwar erteilt Saskia keine Nachhilfe, aber Fragen zu den Hausaufgaben beantwortet die angehende Fachabiturientin gern.
Das gilt natürlich auch für den Life House-Klassiker »Alt lernt von Jung«. Hier erfahren Interessenten, die das Jugendalter längst hinter sich gelassen haben, von Saskia vieles über Computer. »Zu uns kommen ältere Frauen und Männer, die zunächst mal alles am Rechner fürchtlerich kompliziert finden«, erzählt die 19-Jährige. »In unserem Gundkursus lernen sie beispielsweise, wie man Dateien im Word-Programm speichert und wiederfindet, oder wozu man die rechte Maustaste benutzen kann.«
Die Lehrgänge sind stets gut besucht. Wer sich für den Windows-Anfängerkursus interessiert, kann sich jederzeit im Life House anmelden.
Der Umgangston und das Benehmen der Jugendlichen ist im Life House tadellos. »Mir ist hier noch nie etwas Negatives aufgefallen«, freut sich Saskia, die auch über »das tolle Team« begeistert ist. »Unsere Besucher wissen, dass es Regeln gibt. Daran halten sie sich.«
Auch jugendliche Spätaussiedler suchen das Jugendbistro gern auf. Sie werden vor allem vom mobilen Internet-Café angesprochen. »Es ist völlig egal, welcher Nationalität oder Konfession die Jugendlichen und Kinder angehören - bei uns sind sie alle willkommen«, betont die Praktikantin. Ihrer Meinung nach ist das Life House für die Jugendarbeit in Stemwede unverzichtbar. »Es hat eine große Bedeutung als Anlaufpunkt. Neben dem ständigen Freizeitangebot laufen vor allem die Ferienspiele super. Außerdem können sich Real- und Hauptschüler, die in der siebten und achten Stunde noch Unterricht haben, nach der sechsten Stunde im Life House aufhalten und hier essen.«

Artikel vom 19.10.2006