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Mit sechs Jahren
schon ein Fall
für das Museum

Mailin lächelt Millionenpublikum an

Von Karl Pickhardt (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Bad Lippspringe/München (WV). Sie ist erst sechs Jahre alt und schon reif fürs Museum. Mailin Sprenger aus Bad Lippspringe lächelt künftig ein Millionen-Publikum an. Die Schülerin aus der Badestadt wird zum »Ausstellungsstück« im Deutschen Museum in München.

Das Bild der ABC-Schützin kennen viele tausend Autofahrer in und um Bad Lippspringe. Mailin Sprenger ist auf dem Display von Verkehrsanlagen zu sehen, die Autofahrer beim Langsamfahren mit einem blinkenden Schriftzug »Danke« belohnen und Temposünder mit »langsam fahren« mahnen. Diese Display-Anlagen stellt das Bad Lippspringer Unternehmen »RTB« mit Firmenchef Rudolf Broer (48) her.
Das Deutsche Museum in München ist auf den Spezialanbieter für moderne Lösungen im Straßenverkehr aufmerksam geworden und will solche Display-Anlagen aus Bad Lippspringe im neuen Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe in München ausstellen. Nächsten Samstag, 21. Oktober, werden in München zwei neue, 50 Millionen Euro teure Hallen des renommierten Deutschen Museums zum Thema »Stadtverkehr« auf 12 000 Quadratmetern eröffnet. Die Münchener zeigen einen Querschnitt deutscher Verkehrsgeschichte - von der Straßenbahn bis zu Broers Display-Anlagen als moderne Entwicklung des 21. Jahrhunderts. Die Display-Anlage mit Mailin Sprenger steht dort als »weiche Lösung« für Geschwindigkeit dämpfende Maßnahmen neben der harten Lösung »Starenkasten«. Im Vorjahr besuchten 1,4 Millionen Menschen das bekannte Deutsche Museum in München.
Broer hatte auf Bitten des Siemens-Konzern mehrere Display-Vorlagen in die bayrische Landeshauptstadt zur Auswahl geschickt. München entschied sich für den blonden Lockenkopf von Mailin Sprenger. Ihr T-Shirt im ADAC-Gelb und natürlich das gewinnende Lächeln hätten den Ausschlag gegeben, meint Rudolf Broer. Die junge Badestädterin darf sich rühmen, als einziger Mensch aus dem Kreis Paderborn im Deutschen Museum gezeigt zu werden. Das Bild hat Rudolf Broer am Detmolder Tor in Paderborn »geschossen«. Dort hatte Mailin Modell gestanden. Natürlich sind ihre Eltern Stefanie Sprenger (32) und Thomas Marotzke-Sprenger (33) ebenso wie Großvater Edmund Sprenger (60) sehr stolz auf die kleine Mailin. Im Advent will die Familie nach München fahren, um sich die Ausstellung mit Mailin vor Ort anzusehen.
RTB-Display-Anlagen mit Oval-Design von Hartmut Weise (Bad Lippspringe) werden mittlerweile in zwölf Ländern eingesetzt. Jüngst hat die Stadt Berlin 80 Anlagen bestellt, teilte Broer mit.

Artikel vom 19.10.2006