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Rietberg unter Dauerfeuer

Kreispokal: Verl siegt 9:0 - Krause auf »richtigem Trip«

Rietberg (cas). Der SC Verl schrammte gestern Abend im Kreispokal nur haarscharf an einem zweistelligen Sieg vorbei: Der Oberligist überrollte das A-Liga-Schlusslicht Viktoria Rietberg mit 9:0 (3:0) und steht im Halbfinale (erst im nächsten Jahr) vor einer weitaus schwereren Aufgabe: Der SC Wiedenbrück wartet nun auf den SCV.

»Keine rote Karte, keine Verletzung - und alle haben bis zum Abpfiff toll gefightet. Ich kann unserer Mannschaft heute nur ein ganz dickes Lob aussprechen.« Rietbergs A-Jugend-Coach Dirk Stolz, der für den am letzten Sonntag zurückgetretenen Viktoria-Trainer Carlos Fialho in die Bresche springen musste, zeigte sich mit der Vorstellung des krassen Außenseiters sehr zufrieden.
Überragend: Torwart Sebastian Lukas und Libero Sascha Pülke. Erst in der letzten Viertelstunde ging den Gastgebern unter dem Verler Dauerfeuer die Luft aus - da schlug der Favorit noch vier Mal zu. »Aber wir haben wenigstens nicht zweistellig verloren und somit unser bescheidenes Ziel erreicht«, nahm der bullige Pülke das Endergebnis mit Genugtuung zur Kenntnis. Der Abwehrchef stand immer wieder im Brennpunkt des Geschehens. »Ich habe noch nie so viele Abschläge ausgeführt wie in diesem Spiel«, musste der Routinier 90 Minuten lang Schwerstarbeit verrichten.
Die kommt demnächst auch auf den neuen Trainer zu. »Wir haben bereits eine Namensliste der in Frage kommenden Kandidaten erstellt und möchten gern einen erfahrenen Mann verpflichten«, verriet am Rande der Partie Abteilungsleiter Ralf Peterhanwahr. Ihm tat es etwas leid, dass der auf eigenen Wunsch ausgeschiedene Fialho nicht mehr in den Genuss der Pokalkrachers kommen konnte: »Dieses Highlight hätten wir ihm noch gegönnt.«
Der turmhoch überlegene SC Verl diktierte das mit 20 Minuten Verspätung angepfiffene ungleiche Duell (ein Linienrichter erschien nicht, so dass Viktorias Abteilungsvize Münstermann zur Fahne greifen musste) von Beginn an, hätte bei konsequenter Ausnutzung der Chancenflut gut und gern um die 15 »Buden« machen können. Sein erstes Pflichtspiel absolvierte Ousseni Labo, doch auffäligister Verler war der fleißige Lukas Krause. »Er befindet sich auf dem richtigen Trip«, begrüßte Trainer Mario Ermisch das Engagement seines Schützlings.
Viktoria Rietberg: Lukas - Koch, Ertem, Tülke, Vertkersting - Frau, Rump (75. Brockschnieder), Fialho, Hanhardt, Bender (75. Baumann) - Grübel.
SC Verl: Kalintas - Remmert (46. Kroos), Beck (46. Amaral), Cinar (46. Oezkara), Taverna - Hop, Hagedorn, Uilacan, Krause - Belombo, Labo.
Schiedsrichter: André Landwehr (TuS Friedrichsdorf).
Zuschauer: 300.
Tore: 0:1 (8.) Labo, 0:2 (10.) Hop, 0:3 (22.) Taverna, 0:4 (54.)
Belombo, 0:5 (61.) Hop, 0:6 (75.) Krause, 0:7 (77.) Labo, 0:8 (82.)
Belombo, 0:9 (85.) Krause.

Artikel vom 18.10.2006