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Polizei beendet Unfallflucht

Kardanwelle aus parkendem Lkw ausgebaut - Verursacher stellt sich

Von Kathrin Weege
Espelkamp (WB). Mit einem Lastwagen hat ein Ukrainer Dienstagnacht einen parkenden BMW am Brandenburger Ring beschädigt. Laut Polizei ließ er den Lkw nahe dem Unfallort stehen. Um das Fahrzeug sicher zu stellen, ließ die Polizei die Kardanwelle ausbauen.

Grund für diese Art der Sicherstellung war, dass es der beauftragten Firma nicht gelang, den Transporter abzuschleppen. Der Mitarbeiter schlug schließlich vor, die Kardanwelle des Lkw zu demontieren. Die Beamten stimmten dem Vorschlag zu.
Um 1.15 Uhr parkte in einem Wohngebiet am Brandenburger Ring ein schwarzer 3er BMW. Zur Unfallzeit hörte der Eigentümer aus seiner Wohnung einen lauten Knall. Er bemerkte, dass sein Auto stark beschädigt war. Der Verursacher war aber nicht zu sehen. Mit einem Bekannten suchte er nach dem Unbekannten. In der Nähe fanden sie einen geparkten polnischen Lkw. Der Autotransporter, auf dem sich ein Mercedes-Vito befand, hatte frische Unfallspuren, der Motor war noch warm. Der Fahrer war nicht zu sehen. Die alarmierten Polizeibeamten ordneten zur Beweissicherung die Sicherstellung des Autotransporters an. Der Sachschaden wird auf etwa 6000 Euro geschätzt.
Um 13 Uhr erschien der Verursacher mit einem Bekannten, der als Dolmetscher fungierte, auf der Polizeiwache. Bei dem Fahrer handelt es sich um einen Ukrainer (35). Er hatte sich von einem polnischen Freund den Lkw geliehen und war damit am Montag nach Holland gefahren. Dort hatte er gebrauchte Fahrzeuge gekauft, die er in sein Heimatland überführen wollte. Auf der Rückfahrt lenkte er sein Gefährt nach Espelkamp, um dort einen Bekannten zu besuchen. Nach dem Unfall war er zu seinem Bekannten gegangen. Die Polizei vernahm den Ukrainer und überprüfte die Versicherung. Außerdem musste er eine Sicherheitsleistung von 500 Euro bezahlen. Seinen Führerschein stellte die Polizei sicher. Er wurde mit der Auflage entlassen, sich um den Abtransport seines Lkw zu kümmern und einen Ersatzfahrer zu organisieren. Die erforderliche Kurbelwelle kann er dann wieder von der Wache abholen.

Artikel vom 18.10.2006