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Karinas Kampfgeist:
»Geben nicht auf«

Frauen des TV Verl wollen jetzt durchstarten

Verl (sba). So oft wie sie, musste bisher keine Torfrau in der Handball-Regionalliga hinter sich greifen: 125 Mal wurde im Gehäuse von Karina Weirauch bereits eingenetzt. Mit 0:8-Punkten und einer Tordifferenz von Minus 35 steht ihr Verein TV Verl damit am Tabellenende der dritten Liga.

Man könnte meinen, dass die Verler Handballerinnen nun in der richtigen Stimmung sind, um die Köpfe hängen zu lassen und weiteres Unheil abzuwarten. Doch Weirauch zeigt sich stellvertretend für ihre Kolleginnen kämpferisch und sagt: »Wir haben gegen drei Favoriten der Liga verloren. Gegen Remscheid war es super knapp. Wir haben uns also längst nicht aufgegeben.«
Dass die bisherigen Gegner, mit Ausnahme des HSG Siebengebirge, alle erfahrener und abgeklärter waren als die TVV-Frauen, verschweigt auch Weirauch nicht: »In dieser Liga bläst einfach ein anderer Wind. Letztes Jahr waren wir in fast jedem Spiel der Favorit, jetzt sind wir in fast jedem Spiel der Außenseiter. Insgesamt müssen wir einfach abgeklärter werden, dann klappt es auch irgendwann mit dem ersten Sieg.«
Am liebsten wären der Torfrau die ersten Punkte schon im nächsten Heimspiel gegen den HSV Gräfrath. »Das Match müssen wir gewinnen, dann bekommen wir auch wieder mehr Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben«, glaubt Weirauch, dass die aktuelle Niederlagenserie auch »viel mit dem, was im Kopf vorgeht, zusammenhängt«.
Für eine Steigerung spricht die gute Stimmung in der Mannschaft. So wird nach verlorenen Spielen nicht der Schuldige gesucht, sondern versucht, sich gegenseitig aufzubauen. »Wir nehmen uns in den Arm, denken positiv und machen uns Mut«, erzählt sie von Momenten voller Enttäuschung in der Kabine. Dafür, dass die Atmosphäre gut bleibt, sorgt auch Trainer Uwe Landwehr: »Er pusht uns positiv. Wirft uns nicht die gemachten Fehler vor, sondern zeigt uns, wie wir es besser machen können«, lobt der Keeper des TV Verl den engagierten Coach in den höchsten Tönen.
Bei so viel positivem Hintergrund scheint der erste Sieg also nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Gegen Gräftrath soll der Knoten endlich platzen. Schwur der Mannschaft: »Wir kämpfen bis zum Anschlag!«

Artikel vom 18.10.2006