Herford (cl). »Auch wenn Sie nur so genannte weiche Drogen konsumieren, begeben Sie sich völlig in die Hand von Kriminellen! Die mischen Ihnen harte Drogen unter und im Handumdrehen sind Sie lebenslang abhängig«, warnte Richterin Alea Blöbaum eindringlich den 21 Jahre alten Herforder Wilfried D. (Name geändert). Er hatte zugegeben, gut vier Jahre lang kleine Mengen an Haschisch und Marihuana gekauft zu haben. Zuletzt hatte er von dem 18-jährigen Dealer A. und dessen Kurier B. die Drogen bezogen, bevor die Kripo deren »Unternehmertum« stoppte und sie für längere Zeit hinter Gitter brachte. A. wurde aus der JVA Herford vorgeführt und belastete den Angeklagten. Dieser habe auch größere Mengen gekauft und teilweise weiterveräußert. Dies bestritt der Angeklagte zwar, aber die Kripo hatte zur Glaubwürdigkeit des Zeugen festgestellt: »Er hat zwar selbst jede Menge auf dem Kerbholz, aber wenn er etwas aussagt, kann man sich darauf verlassen.« Der Angeklagte hat jetzt einen 1,50-Euro-Job bei der Evangelischen Jugendhilfe Schweicheln, wo er auch seine Malerlehre fortsetzen möchte. »Ich will alles versuchen, um mein Leben in den Griff zu kriegen.« Für 410 Drogenankäufe und drei Fälle des Handels mit Drogen bekam Wilfried D. noch nach Jugendrecht einen einzigen Wochenendarrest und muss 350 Euro in sieben Raten an den »Anleger e.V.« bezahlen.
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