18.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Erst zum Schluss
knallt es richtig

Lange Rock-Nacht in der Weberei

Gütersloh (cu). Krachende Gitarrensounds, laute Drums und ohrenbetäubender Gesang: Am Samstag ging es in der Weberei richtig wild zur Sache. Mit »Waterdown«, »Fire In The Attic«, »Bitune« und »Left Right Here« hatte der Jugendkulturring vier bekannte Emo-, Punk- und Hardcorebands für die Alternative Rock-Nacht gewonnen.

Den Anfang vor einer noch kleinen Zuschauerschar machte die Punkcombo von »Left Right Here« aus Minden, die kurzerhand für die Band »Flyswatter« einspringen musste - deren Drummer hatte sich an der Schulter verletzt. Mit ehrlichem und gefühlvollem Punkrock versuchte das ostwestfälische Quartett, die Gäste in Stimmung zu bringen. Richtig tanzen wollte aber niemand - die Energie sparte man sich lieber für die absoluten Topacts des Abends auf.
Als nächstes enterte die Eschweger Band »Bitune« die Bühne, die als Ziehsöhne des früheren Skunk Anansie-Gitarristen Ace gelten. Für die Gütersloher hatten sie eine Mischung aus Nu Rock und Alternative im Gepäck. Doch trotz zahlreicher Aufforderungen von Sänger Sascha Wiegand blieb das Tanzbein der Webereibesucher still und nur die Fotografen tummelten sich in der ersten Reihe.
Die nachfolgende Band »Fire In The Attic« zeigte dann, wie man es richtig machen muss: Wie ein Feuersturm fegte Leadsänger Ole Feltes über die fast schon zu kleine Bühne und animierte damit die Fans zum mitmachen. »Leute, damit das klar ist: Pro Song kommt jetzt jeder von euch einen Schritt nach vorne, ansonsten spielen wir nicht mehr weiter«, drohte scherzhaft der Frontmann der Bonner Band den mittlerweile doch recht zahlreichen Zuschauern. Die Aufforderung zeigte schnell Wirkung Die Mischung aus melodiösem Emo und Hardcore entfachte endlich Stimmung.
Das Highlight des Abends - sowohl musikalisch als auch stimmungstechnisch - sollte aber noch folgen: Mit der Osnabrücker Band »Waterdown« hatte der Jugendkulturring ein echtes Hardcore-Schwergewicht an Land gezogen. Mit aggressiven Songs ihres jüngsten Albums »All Riot« brachten sie den vollen Konzertsaal zum Überkochen. »Gütersloh, ihr seid echt super«, rief Bassist Christian Kruse zwischen den Songs immer wieder in die tobende Menge.
Ein kleiner Wermutstropfen blieb zum Schluss des Konzertes jedoch übrig: Der Soundcheck von »Waterdown« hatte länger gedauert als der nachfolgende Auftritt - hier liegt noch Potenzial zum Verbessern vor.

Artikel vom 18.10.2006