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Serien-Betrüger läuft Polizei
fast von selbst in die Arme

Da hat er aber an der falschen Haustür angeschellt . . .

Kreis Paderborn/Bad Lippspringe (WV). Der Polizei ist in Bad Lippspringe offenbar ein Betrüger ins Netz gegangen, der für etliche Diebstähle und Betrügereien im Hochstift Paderborn verantwortlich sein soll.
Ein 29 Jahre alter Mann wurde jetzt in Bad Lippspringe festgenommen. Ein Haftrichter ordnete Untersuchungshaft an.
Bei einem erneuten Betrugsversuch war der einschlägig vorbestrafte Mann, der noch eine zweijährige Bewährungsstrafe verbüßt, in Schlangen an das falsche Opfer geraten. Er schellte bei einer Frau an, deren Nachbar Polizist ist. Der Betrüger gab sich als Mitarbeiter einer Baufirma aus und gaukelte der Frau vor, dringend mit seinem Chef telefonieren zu müssen. Tatsächlich ließ die gutmütige Frau den »Hilfesuchenden« in die Wohnung.
Die Szenerie hatte allerdings auch ein benachbarter Polizist beobachtet. Er erkundigte sich bei seiner Nachbarin nach dem Radfahrer in der Wohnung. Diese Zeit nutzte der Radfahrer, um Richtung Bad Lippspringe zu entkommen. Der Polizeibeamte erkannte, dass es sich um einen seit Wochen in Paderborn gesuchten Serienbetrüger handeln könnte. Er alarmierte seine Kollegen. Eine Streifenwagenbesatzung entdeckte den Radfahrer Minuten später auf der Detmolder Straße in Bad Lippspringe. Seine versuchte Flucht endete schon nach wenigen Metern. Festnahme.
In der Vernehmung gestand der Höxteraner, in mindestens 18 Fällen in Paderborn und Umgebung bei Betrügereien Geld erschlichen zu haben. Dabei wandte er fast immer dieselbe Masche an: Wahllos schellte der Mann an Wohnungstüren und tischte Notsituationen auf. Etliche Menschen liehen ihm kleiner Geldmengen, um die Not- oder Pannenlage zu überbrücken. Versprechungen, das Geld zurückzuzahlen, hielt er nie. In Paderborn stieß der Mann gar eine 84-jährige gehbehinderte Frau in ihrer Wohnung um und floh mit der Geldbörse.
Die Polizei glaubt, dass der Mann noch für viele weitere Taten verantwortlich ist.

Artikel vom 18.10.2006