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in Verl
Langeweile kommt im Kindertreff, den das Kinder- und Jugendnetzwerk des Pastoralverbundes jeden Donnerstagnachmittag in der Jugendfreizeitstätte St. Anna anbietet, nicht auf. Dafür sorgt Karin Wöstemeyer zusammen mit einer Honorarkraft und ehrenamtlichen Jugendmitarbeitern. Zwischen 15 und 17.30 Uhr können alle Acht- bis Zwölfjährigen zu dem offenen Treff kommen und - wenn sie möchten - am jeweiligen Programm teilnehmen: »Wir bieten Kochen und Backen oder Kinder-Kino an, machen kreative Sachen oder Bewegungsspiele«, zählt Karin Wöstemeyer einige Angebote auf. Die Aktionen zu planen, sei nicht ganz einfach, berichtet die Diplom-Sozialpädagogin, schließlich wisse sie nie, wie viele Kinder mitmachen. »Beim Einkaufen fürs Basteln oder Kochen muss ich daher immer ein bisschen jonglieren.«
Jonglieren, dass musste Karin Wöstemeyer in den vergangenen Jahren auch privat oft. Denn die 42-jährige Verlerin hat Ausbildung, Beruf, Studium und vier Kinder unter einen Hut gebracht. Nach dem Abitur hatte sie zunächst eine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen, pausierte aber zwischendurch, weil ihre erste Tochter zur Welt kam. Danach setzte sie die Ausbildung fort und war später als Krankenschwester tätig. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes jedoch schwenkte Karin Wöstemeyer beruflich um und begann in Bielefeld ein Sozialpädagogik-Studium. »Während der dritten Schwangerschaft habe ich meine Diplomarbeit geschrieben«, erzählt sie. Ihr Anerkennungsjahr absolvierte die Diplom-Sozialpädagogin im Schulkindergarten der Kapellenschule in Avenwedde, was ihr viel Freude machte. »Danach bin ich dann auf Jobsuche gegangen. Aber etwas zu finden, war wegen des Stellenabbaus im sozialen Bereich schwierig«, blickt die 42-Jährige zurück. Sie wurde zum vierten Mal Mutter, verlor dabei ihre beruflichen Ambitionen jedoch nicht aus dem Blick. »Und als dann im Kinder- und Jugendnetzwerk eine Viertelstelle frei wurde, war das für mich sehr verlockend.« Ihre Bewerbung hatte Erfolg und seit zwei Jahren nun ist Karin Wöstemeyer im Team. Berufstätige Mutter von vier Kindern zu sein, sei ein buntes Leben, meint die Verlerin, »aber das genieße ich auch«.
Artikel vom 18.10.2006