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»Trog ist schneller umsetzbar«

Zum Thema Nordumgehung schreibt eine Leserin:

Obwohl wir von der Lage unserer Immobilie her nicht betroffen sind, stehe auch ich mehrmals wöchentlich im Stau auf der Mindener Straße und möchte, dass was dagegen unternommen wird. Leider musste ich jedoch gerade wieder lesen, dass der Stadtrat immer noch an der - mit Abstand schlechtesten Lösung - Nordumgehung festhält und auf die Proteste der Nordumgehungsgegner nur noch mit sturem Schweigen reagiert. Weshalb verschließt der Stadtrat sich einem Tunnel oder Troges? Dies wird überall in der Welt in so dicht bebauten Gebieten gemacht. Im quellenreichsten Gebiet in Stuttgart, in Bad Cannstatt, wurden 19 Tunnel mit einer Länge von 35 Kilometer, zwischen 15 unterschiedlich tief liegenden Quellen gebaut.
Es wird erzählt, dass es hauptsächlich um einen Anschluss für das Eidinghausener Industriegebiet geht, aber da fragt man sich doch allen ernstes, ob jetzt jedem Betrieb eine Autobahn vor die Tür gelegt werden soll? Es gibt in Deutschland bestimmt nicht viele Städte, wo es möglich ist, in so kurzer Zeit zwei Autobahnen zu erreichen. Dem Stadtrat sollte dringend geraten werden, mal eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufzustellen und hierbei alle Fakten wie Gesundheitsbelastung, Wohnqualität, Landschaftsversiegelung oder Klimaverschlechterung zu berücksichtigen. Diese Rechnung wird so schlecht ausfallen, dass kein vernünftiger Mensch mehr einen Gedanken an die Nordumgehung verschwenden würde. Für den Trog müssten nur wenige Quadratmeter zusätzlicher Fläche versiegelt werden und er könnte mit Sicherheit auch schneller gebaut werden, weil es hiergegen wohl keine Klagen geben wird. Meines Wissens nach hat es von Professor Wittke aus Aachen sogar schon eine Planung gegeben.
Ich möchte allen raten, sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen dieses Menschen und Natur verachtende Monstrum Nordumgehung zu wehren. Je mehr sich wehren, desto größer wird die Lobby und wenn, dann muss jetzt was unternommen werden, denn sonst ist es zu spät.

SILKE MÜLLER32549 Bad Oeynhausen

Artikel vom 19.10.2006