19.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gute Zusammenarbeit für
Zukunft junger Menschen

Berufsbildungswerk informiert über neue Maßnahmen

Bad Oeynhausen-Eidinghausen (AM). Bereits im 35. Jahr hatte Ulrich Klesz als Leiter der Berufsbildungswerkes des Wittekindshofes Vertreter der Agentur für Arbeit, umliegender Berufskollegs und anderer Kooperationspartner zu einem Informationsaustausch eingeladen. Anlass war die Eröffnung der neuen beruflichen Bildungsmaßnahmen für Menschen ohne Schulabschluss und nach dem Besuch einer Förderschule.

»Von der engen Verzahnung der schulischen Ausbildung und den Angeboten im Wittekindshofer Berufsbildungswerk profitieren die Teilnehmer.« Mit diesem Fazit eröffnete Ralf Pommerinke, der als Koordinator für die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) im Berufsbildungswerk zuständig ist, einen kurzen Überblicksvortrag über sein Arbeitsfeld. Pommerinke informierte über den Abschluss der Berufsvorbereiten Bildungsmaßnahmen, an denen im vergangenen Jahr 69 Personen teilgenommen hatten. Sie konnten zu Beginn der insgesamt bis zu elfmonatigen Förderung drei verschiedene Berufsfelder von Metall und Holz, über Hauswirtschaft, Kochen und Farbtechnik bis hin zu Gartenbau und Recycling kennen lernen und haben sich dann auf jeweils einen Bereich festgelegt, um Basisqualifikationen für eine spätere Berufstätigkeit zu erwerben.
»In diesem Jahr konnten mit 61 Prozent so viele Teilnehmer wie noch nie im Anschluss an diese Bildungsmaßnahmen eine Ausbildung anfangen«, erklärte Ralf Pommerinke. Er musste aber auch darauf hinweisen, dass auf der anderen Seite der Anteil der jungen Menschen wächst, die hohen Förderbedarf haben und deren Schwächen so groß seien, dass zunächst nur eine Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen in Frage komme.
Für die neuen Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen liegen 50 Anmeldungen vor. »In den Internaten haben wir noch Plätze frei. Wir spüren deutlich, dass weiter entfernt gelegene Arbeitsagenturen vor allem an regionale Bildungsträger und in Schulen vermitteln und nicht mehr ohne weiteres die zusätzliche Förderung in den Wittekindshofer Internaten genehmigen.«
Manfred Froböse, der als Berater im Rehabilitationsteam der Agentur für Arbeit in Herford tätig und für die Kreise Herford und Minden-Lübbecke zuständig ist, betonte, dass seine Behörde Träger der beruflichen Rehabilitation sei, auf die Menschen mit Behinderungen einen Rechtsanspruch hätten. Aus seiner eigenen Beraterpraxis konnte er berichten, dass auch weiterhin individuelle Einzelfallentscheidungen möglichen seien, bei denen der einzelne Mensch und sein momentaner Förderbedarf entscheidend seien.
Bianka Nagel, die im Berufsbildungswerk als Koordinatorin für den Ausbildungsbereich zuständig ist, stellte das breite Spektrum der zur Verfügung stehenden Berufsfelder mit fast 20 verschiedenen Berufsausbildungen vor. Dazu gehörten in diesem Jahr erstmals auch vier junge Auszubildende, die im Rahmen eines Praktikums den Beruf als Verkaufshelfer erlernten. Im Sommer konnten von den 39 zur Prüfung zugelassenen Auszubildenden 36 ihre Ausbildung erfolgreich abschließen. Bianka Nagel sagte, dass die Vermittlung in den Arbeitsmarkt ein wichtiges Ziel des Berufsbildungswerkes sei. In diesem Jahr sei sie bei den elf Hauswirtschaftshelferinnen besonders erfolgreich gewesen: Nach Abschluss ihrer Prüfungen hätten neun von ihnen einen Arbeitsplatz in einer Kurklinik oder in einem Altenheim gefunden.

Artikel vom 19.10.2006