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Prüfer wird neuer Coach in Rheine

Fußballlehrer akzeptiert verbesserten Dornberger Auflösungsvertrag


Bielefeld (WB/wjö). 19 Tage nach seiner Beurlaubung beim TuS Dornberg hat Trainer Jürgen Prüfer wieder einen neuen Job. Ab sofort übernimmt der 38-jährige Fußballlehrer den Oberligisten Eintracht Rheine. Die Zusammenarbeit ist zunächst bis zum 30. Juni 2007 befristet. Sonntag Abend nahm er einen verbesserten Auflösungsvertrag seines ehemaligen Arbeitgebers an, den ihm der Bielefelder Landesligist letzten Freitag zugesandt hatte.
Angeblich standen in Rheine zehn Trainer auf der Liste, die den geschassten Coach Siegfried Wolters beerben sollten. Favorit und Wunschkandidat war Franz-Josef Reckels. Aber der vielbeschäftigte Verwaltungsangestellte gab der Eintracht aus zeitlichen Gründen einen Korb. Vielmehr protegierte er Jürgen Prüfer, den der Rheiner Vorstand zunächst nicht auf der Rechnung hatte. Friedel König, der Sportliche Leiter von Eintracht Rheine, erkundigte sich u.a. auch bei Arminias Urgestein Hans Scholz und Brakels Fußballobmann Hans-Jörg Briel. Beide wiesen Prüfer als Fachmann aus.
»Hilfreich war sicher auch, dass mich Ernst Middendorp damals vom Karlsruher SC nach Bielefeld geholt hatte«, gibt Prüfer zu und versichert, dass der Name Middendorp in dessen Heimatstadt Rheine noch immer einen hohen Stellenwert genießt.
Ein Umzug von seinem Wohnort Schloß Holte-Stukenbrock ins Emsland kommt für Jürgen Prüfer nicht in Frage. »Familiär bin ich gebunden«, sagt er. »Meine Kinder gehen hier zur Schule beziehungsweise in den Kindergarten.« So wird er zukünftig mindestens fünfmal pro Woche zwischen Schloß Holte und Rheine pendeln.
Der Fußballlehrer freut sich natürlich auf die neue Aufgabe und ist sich ziemlich sicher, dass er den derzeit Rangfünfzehnten aus dem Tabellenkeller herausführen kann. Letzten Sonntag beobachtete er seine neue Mannschaft beim 1:0-Erfolg in Delbrück. Sein Eindruck: »Das Team präsentierte sich wesentlich besser, als bei der 2:4-Niederlage gegen Arminia II.« Sollte Prüfer zum »Retter« avancieren, würde sein Vertrag sicher verlängert.

Artikel vom 17.10.2006