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Umstieg

Renault-Teamchef Flavio Briatore (Foto) denkt über eine Karriere in der Politik nach. »Ich kümmere mich um die Formel 1, doch wenn ich Italien einen Beitrag in der Politik leisten könnte, würde ich mich nicht zurückziehen«, meinte der Renault-Teamchef, dessen Fahrer Fernando Alonso (Spanien) am Sonntag in Sao Paulo erneut Weltmeister werden könnte. Briatore: »Man sagt, dass man sich in der Politik nie langweilt. In ein, zwei Jahren könnten wir darüber sprechen.« Briatore kritisierte die italienische Führungselite, die »schwach und veraltert« sei. Unklar ist, welchem politischen Block Briatore angehören wolle. Befreundet ist er seit Jahren mit dem italienischen Oppositionschef Silvio Berlusconi.

Ausstieg

Der österreichische Radprofi Georg Totschnig vom Team Gerolsteiner hat gestern in Salzburg-Bergheim seinen Rücktritt bekannt gegeben. Sportlicher Höhepunkt des 35-Jährigen in 13 Profijahren war der Etappensieg bei der Tour de France 2005. Im Jahr davor hatte er die Frankreich-Tour als Gesamtsiebter beendet. Im Jahr 2000 gewann Totschnig die Österreich-Rundfahrt. Bei der Spanien-Rundfahrt schaffte der mehrfache Landesmeister 1996 als Sechster und beim Giro d' Italia als Fünfter im Jahr 2003 seine besten Platzierungen.

Eistreue

Die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL ist nicht gerade berühmt für Beständigkeit. Angesichts des Trends, dass Spieler sich fast jedes Jahr einen neuen Verein suchen und bis zum Karriereende teilweise an die sieben verschiedene Stationen durchlaufen haben, gehört der deutsche Torhüter Olaf Kölzig mit seiner langjährigen Vereinszugehörigkeit zu einer aussterbendende Sorte von Spielern. Der 36-Jährige ist seit 17 Serien beim NHL-Club Washington Capitals unter Vertrag und wenn es nach ihm geht, möchte er dort auch seine Karriere beenden, wie die Zeitung »Washington Times« berichtet. »Es hängt davon ab, welches Gefühl ich habe, in welche Richtung der Club gehen möchte, wenn neue Vertragsgespräche beginnen«, sagte Kölzig in dem Interview.

Verzicht

Der zweimalige Staffel-Olympiasieger und Rekordweltmeister Frank Luck wird nicht Schieß-Trainer der deutschen Biathleten. Der elfmalige Weltmeister und Berufssoldat aus Oberhof wird im November kommenden Jahres bei der Bundeswehr ausscheiden und einen Job bei einer Bank antreten. Frank Luck hat inzwischen das Trainer-Studium an der Sporthochschule Köln abgebrochen und will in den verbleibenden 13 Monaten die Bundeswehr-Berufsförderung zu Weiterbildungs-Lehrgängen nutzen. Dem Biathlonsport bleibt der 38-Jährige als Co-Kommentator bei Eurosport für die Weltcups in Oberhof und Ruhpolding sowie bei der WM in Antholz erhalten. Außerdem wird er bereits im kommenden Winter Repräsentationsaufgaben für seinen neuen Arbeitgeber wahrnehmen.

Berufung

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat mit der sofortigen Berufung von Bernhard Schwank (46) zum ersten Leistungssportdirektor seine Führungscrew komplettiert. »Es war die schwierigste Personalie. Er wird sich mit vielen Anfeindungen auseinandersetzen müssen. Die Aufgabe ist nicht vergnügungssteuerpflichtig«, sagte DOSB-Vizepräsident Eberhard Gienger nach einer Präsidiumssitzung. Der ehemalige Generalsekretär des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) soll der neue »Motor« der Strukturreform im deutschen Leistungssport werden.

Artikel vom 17.10.2006