17.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

FCG-Kader hat das Optimum erreicht

Antwerpen-Sperre besser verkraftet als erwartet - Lob an das Kollektiv

Gütersloh (dh). »Schwach schlägt schwächer« - so lautete am Montag die Überschrift im WESTFALEN-BLATT zum Auftritt des Fußball-Oberligisten FC Gütersloh 2000 beim SV Emsdetten. Eine Sichtweise, der sich Thomas Stratos nicht anschließen kann.

»Wenn der Gegner uns nicht fordert, dann können wir eben nichts machen. Meine junge Mannschaft hat Emsdetten souverän beherrscht, der SVE ist 90 Minuten lang ohne echte Torchance geblieben«, verteidigt der Coach die ökonomische Spielweise seines Teams: »Wir brauchten doch nicht auf Teufel komm raus nach vorne stürmen. Beim SC Verl wird immer gejammert, dass sich der Gegner nur hinten reinstellt und sie deshalb zu keiner Torchance kommen. Wir aber haben uns gegen ein destruktives Team immerhin Gelegenheiten erarbeitet.«
Etwas mehr spielerische Klasse hätte es aber schon sein dürfen, wenngleich diese Erwartungshaltung an die Formation vom vergangenen Sonntag vielleicht zu hoch angesiedelt war. Da mühte sich ein Kurtulus Öztürk bei seinem Comeback nach Kräften (»Bis ich wieder ganz der Alte bin, wird noch einige Zeit vergehen«), der fehlerfreie Max Heinrich absolvierte seine ersten Oberligaminuten überhaupt in dieser Spielzeit. Der »Doppel-Sechser« mit Daniel Burger und Tim Brinkmann im Mittelfeld fungierte als sicheres Bollwerk, Ideen im Spielaufbau konnten hier allerdings nicht entwickelt werden. Überfordert die beiden Youngster Tim Maruschke und Daniel Barton - gut, dass Routinier Dirk Flock (litt am Samstag noch unter Fieber und Magenproblemen) immer wieder Antrieb und der nahezu unsichtbare Christian Bienemann seine beste Szene zum 2:1 nutzte.
»Wenn man mal die Kader der Teams aus Münster, Verl und Gütersloh vergleicht, dann muss doch wohl festgestellt werden, dass wir als Mannschaft von den drei führenden Teams am meisten richtig gemacht haben«, befindet Thomas Stratos. In der Tat ist es positiv zu sehen, dass der FCG mit seinen Mitteln sicherlich das Optimale erreicht hat. Nur einen Zähler hinter dem Tabellenführer - das sah vor einem Jahr unter Dr. Jörg Weber nach dem neunten Spieltag ganz anders aus. Damals trennten die Gütersloher bereits satte zehn Zähler von Spitzenreiter Borussia Dortmund II - und unmittelbar vor dem Derby sechs Punkte vom SC Verl. Wenige Tage später waren es nach der 1:2-Niederlage dann sogar neun Zähler zum Poststraßen-Klub.
Fakt ist zudem, dass der FCG die Rotsperre von Marco Antwerpen besser verkraftet hat, als es viele erwartet hatten. Sieben Punkte aus den vier Partien ohne seinen stärksten Angreifer - das kann sich sicherlich sehen lassen. »Ein Verdienst der gesamten Mannschaft«, lobt Stratos das Kollektiv, wenngleich der FCG-Coach nicht verhehlt, heilfroh zu sein, dass sein Sturmführer im kommenden Heimspiel gegen den VfL Bochum II wieder zur Verfügung steht. Denn gänzlich zu überzeugen wusste der FCG ohne »Ante« weder beim 0:0 gegen Oestrich noch beim späten 2:0 in Erkenschwick. Es folgte die 1:3-Niederlage gegen Arminia II und das schmucklose 3:1 in Emsdetten. Aber: der FCG ist oben dran.

Artikel vom 17.10.2006