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Es ist nicht zum Lachen

Zirkustiere zeigen entwürdigende Kunststücke


Gar nicht zum Lachen findet diese Leserin anlässlich des Artikels »Tiger vom Podest geschubst« die Behandlung der Tiere im Zirkus«:

Der Artikel handeltÊvon einer Gruppe junger Bengaltiger, die im Stukenbrocker Safaripark geboren und später an den Zirkus Herkules weitergegeben wurden. Ein Leben im Zoo ist für Tiger schon kein artgerechtes Leben, aber man stelle sich den Umzug dieser kraftvollen und bewegungsfreudigen Tiere in die beengten Käfigwagen eines Zirkusses vor, den Stress desÊständigen Herumreisens, die Dressur, den Platzmangel und den völligen Verzicht auf die Befriedigung arteigener Bedürfnisse. Wen wundert es, dass die jungen Tiger Desinteresse zeigen an den für sie sinnlosen Vorführungen? Die Dompteurin schubste sie vom Podest und erntete hierfür viel Gelächter und Beifall. Wie aber sieht die Strafe oder Konsequenz für eine solche Verweigerung der Tiere hinter den Kulissen, fern von den Blicken des Publikums, tatsächlich aus? Und wie bringt ein Dompteur wilde Tiere dazu »stramm zu stehen«, zu gehorchen, sich unterzuordnen, alberne und entwürdigende Kunststücke zu erlernen, die sie niemals freiwillig tun würden und nur dazu dienen,Êdie Macht des Menschen über das Tier zu demonstrieren? Ich frage mich, was gibt es da zu lachen und zu klatschen?
BRITTA GORSLER Schmiedestraße 3a Salzkotten

Artikel vom 17.10.2006