14.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kunstprojekt verhindert Kollisionen

Neue Gestaltungselemente schmücken Paderborner Regionalflughafen

Von Mario Berger (Text und Foto)
Kreis Paderborn (WV). Leichte Wellenbewegungen, freie Pinselschriften in bunten Farben schmücken die neue Glasfassade im Vorfeld-Eingangsbereich des Paderborner Regionalflughafens. Jetzt wurde das Projekt von Künstler Jörgen Habedank und der Firma »glas plus träume«, einer Tochter der heimischen Glasmalerei Peters, offiziell vorgestellt.

Neben einem rein optischen Blickfang hat die vom Neuenbekener Unternehmen »glas plus träume« patentierte Glasgestaltung, die jetzt zum zweiten Mal am hiesigen Flughafen Anwendung findet, auch einen praktischen Nutzen, informiert Rolf Horstschäfer vom Paderborner Flughafen. »Viele der Fluggäste erkennen die Glaswand nicht und kollidieren mit dem transparenten Gebilde«, berichtet der Prokurist.
Mit der kunstvollen Beschichtung, die auf der Augenhöhe von Kindern und Erwachsenen angebracht wurde, sei das Problem jetzt beseitigt. Auch nach der Lackierung bleibt die freie Sicht aufs Flugfeld erhalten. Wo früher Aufkleber mit schwarzen Vögeln Mensch und Tier vor dem gefährlichen Zusammenstoß mit dem Glas warnten, sind es heute die bunten Schwingen von Jürgen Habedank. »Meine Muster sind ein Zeichen von Mobilität, geradezu ideal für einen Reiseflughafen«, erklärt der Pinneberger Künster, der sich mit seinen Entwürfen gegen drei Mitkonkurrenten aus dem gesamten Bundesgebiet durchsetzten konnte. Der Clou: Mit dem von »glas plus träume« entwickelten Verfahren lassen sich schon früher eingesetzte Glasfassaden ganz einfach lackieren und müssen nicht umständlich ausgetauscht werden, erklärt Peter Bartsch. Ein weiterer Vorteil sei der besonders robuste Glaslack. »Wir haben uns speziell gegen Folien und für eine dauerhafte Bemalung entschieden«, sagt Horstschäfer und fügt hinzu: »Aufkleber werden sofort abgeknibbelt oder lösen sich nach einer Zeit völlig auf.«
Ein innovatives Projekt das auch schon in der Paderborner Sparkasse und der Volksbank Schule gemacht hat. Auch am Flughafen wurden im vergangenen Jahr schon das gesamte Ankunftsgebäude, die Empfangshalle und die Eingangstüren vom Neuenbekener Unternehmen lackiert.
»Das Prinzip hat Zukunft, immer mehr neu gebaute Gebäude werden mit Glas gestaltet«, weiß Jörgen Habedank, der jedoch die fehlende Kreativität einiger Gebäudebauer bemängelt. Auch am Regionalflughafen gibt es noch viele Freiflächen, die noch gestaltet werden können, betont der freischaffende Künstler.

Artikel vom 14.10.2006