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Schwach schlägt schwächer

FCG passt sich armem SVE-Niveau an - »Biene«-Doppelpack bei Rückkehr

Aus Emsdetten berichtet
Dirk Heidemann
Emsdetten (WB). Die schwächste Saisonleistung gegen den bislang schlechtesten Gegner hat dem FC Gütersloh 2000 gereicht, um an Oberliga-Tabellenführer Preußen Münster dranzubleiben. Beim 3:1 (1:0)-Auswärtserfolg in Emsdetten passte sich der FCG jedoch leider zu sehr dem gruseligen Niveau der daheim weiterhin sieglosen Hausherren an.

»Wir waren besser als der Gegner - aber der war nicht sonderlich stark«, fasste Präsident Norbert Wöstmann die spielerisch mageren 90 Minuten zusammen, bei denen nur der äußere Rahmen mit strahlend blauem Himmel und einer wohlig wärmenden Sonne passte.
Zumindest als »zufriedenstellend« bezeichnete Thomas Stratos die Vorstellung seiner Mannen, denen der »Dreier« im Salvus-Stadion schlichtweg zu leicht gemacht wurde. »Es war einfacher als erwartet. Ich hatte von Beginn an Emsdettener Druck erwartet - doch der kam nicht«, wunderte sich Stratos über den völlig gehemmt wirkenden SVE: »Vom Gegner kam extrem wenig. Und es ist eben eine automatische Geschichte, dass du dich dann seinem Spiel anpasst.«
Lediglich bis zur 9. Minute wusste der FCG zu überzeugen, der anschließend nur noch selten andeutete, warum er nach wie vor zu den Aufstiegskandidaten gezählt werden darf. Diese wenigen Glanzlichter hätten indes ausreichen müssen, um die Emsdettener bereits zur Pause aussichtslos in Rückstand geraten zu lassen. »In der Halbzeit war ich laut wie noch nie zuvor. Wir hätten unsere Chancen konsequenter nutzen und den Gegner beerdigen müssen«, wählte Stratos drastische Worte.
Christian Bienemann (5.) sowie Daniel Barton (37.) hatten jeweils freie Schussbahn. Bienemann scheiterte aber an Keeper Carsten Potthoff und Barton schob den Ball knapp rechts vorbei. Vom SVE war in der ersten Hälfte bis auf eine Szene nichts zu sehen. Erst ein Stellungsfehhler von Marinko Miletic ermöglichte Marcus Meinigmann in der 20. Minute eine Gelegenheit. Der Emsdettener Stürmer lief mit dem Leder am Fuß aber quasi in Alex Kuschmann hinein - der SVE erschreckend schwach!
Die ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte gehörten dann ausschließlich den Hausherren, die aber überhaupt keine gefährliche Aktion verbuchen konnten. Im Gegenteil: Bienemann (53.) hätte per Kopf nach Flanke von Dirk Flock bereits für die Vorentscheidung sorgen können. Die gelang dem »Heimkehrer«, der 24-Jährige durchlief angefangen bei den Mini-Kickern sämtliche Jugendmannschaften der 05er und war auch für die »Erste« aktiv, dann in der 63. Minute. »Es war wichtig, endlich einen Treffer nachzulegen, nachdem wir zuvor so viele Chancen ausgelassen hatten«, zeigte sich »Biene« erleichtert, »dass ich der Mannschaft helfen konnte«, zeigte sich bei der Bewertung des Gütersloher Spiels allerdings wenig auf Ballhöhe: »Wir waren drückend überlegen und haben die Partie klar bestimmt. Nur der letzte Pass kam nicht an.«
Der eingewechselte Fabian Leifken hätte die Partie noch einmal spannend machen können, sein Schuss in der 73. Minute verfehlte den FCG-Kasten jedoch knapp.

Artikel vom 16.10.2006