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Klapper gewinnt in Polen

Judo Club Schloß Neuhaus: Trainingscamp in Lodz

Schloß Neuhaus (WV). Auf Einladung des Akademischen Sportbundes der Universität Lodz gastierten fünf Judoka des JC Schloß Neuhaus vom 5. bis 11. Oktober in Lodz zu einem internationalen Trainingscamp. Die Jungs und Mädels zeigten sich überwältigt von der polnischen Gastfreundschaft, aber nicht von der Klasse ihrer Gegner auf den Judomatten.
Teils ungewohnte Wettkampfregeln machten den Kämpfern zu schaffen. Hinzu kam die aufgeladene Stimmung in der Halle. Schon im ersten Mannschaftskampf war klar: Hier kämpft Deutschland gegen Polen. Mit Punkten von Malte Gaidt (Schloß Neuhaus), Nikki Graczyk (Olsberg) und Sandra Lango (Gütersloh) erlebten die acht Westfalen mit 3:5 eine knappe Niederlage.
Im folgenden Einzelturnier bewiesen alle Nervenstärke. Allen voran Daniela Klapper. Gleich zu Beginn musste sie gegen ihre Gegnerin aus dem Mannschaftsturnier antreten. Jetzt folgte einem schnellen Wurf ein Haltegriff: Ippon für Daniela. So punktete sie weiter und beendete das Turnier als Siegerin. Tatjana Hansmeyer begann ebenfalls furios, musste nur eine Niederlage einstecken und wurde am Ende mit Silber belohnt. Wie auch Ann-Cathrin Peitz, die im entscheidenden Kampf zwei Kampfzeiten durchstehen musste. Am Ende entschieden die Kampfrichter gegen sie. Mit den ungewohnten Wettkampfregeln hatte vor allem Malte Gaidt zu kämpfen. Nach starken Kämpfen stand er im Finale seinem Gegner aus dem Mannschaftsturnier gegenüber. Malte hatte ihn mehrfach am Boden, aber Hebel waren ja verboten. Kurz vor Schluss wurde Malte mit einem Beingreifer geworfen, das bedeutete die Silbermedaille. Als letzter Kämpfer musste Timur Misaew in der U 15 auf die Matten. Wie schon im Mannschaftsturnier unterlag er einem polnischen Kaderathleten, behielt aber die Nerven und wurde am Ende Dritter in seiner Klasse. Die Sensation war perfekt: Alle fünf Neuhäuser Judoka erkämpften sich eine Medaille, Nikki Graczyk und Sandra Lango holten zusätzliches Gold nach Westfalen.
Bereits drei Tage vor dem Turnier reisten die Westfalen nach Lodz, konnten die Kämpfer mit ihren Betreuern die polnische Gastfreundschaft und das Training genießen. Die Einheiten fanden mit dem polnischen Erfolgstrainer Leszek Piastka in der Halle des AZS auf dem Universitätsgelände statt und in der Schule Podstawona. Leszek Piastka, selbst Medaillengewinner bei Europa- und Weltmeisterschaften, ist heute Trainer der Talentschmiede des AZS Lodz. Mit ihm wurden Judoka des AZS ab der U 17 polnische Meister und kämpften auf den Europameisterschaften.
Ein weiterer Höhepunkt war der Technik-Lehrgang mit der derzeit international erfolgreichsten polnischen Judoka, Aneta Szczepanska. Sie war Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta.

Artikel vom 17.10.2006