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Stephanie aus Melbourne schwärmt: »Es ist toll hier«

36. Hardehausener Parklauf: Giefers und Brand gewinnen Hauptrennen

Von Günter Sarrazin
Hardehausen (WB). Das schönste Lob kam von einer weit gereisten Frau: »Es hat mir sehr gut gefallen. Es ist toll hier«, sagte Stephanie Qureitem nach ihrer ersten Teilnahme am Hardehausener Parklauf. Die Australierin, die als Au-Pair in Warburg weilt, lief die 11,2 Kilometer-Strecke und blieb dabei unter ihrer anvisierten Zeit.

Sonst läuft sie in Melbourne, der mit 3 384 671 Einwohnern nach Sydney zweitgrößten Stadt des australischen Kontinents, um sich fit zu halten. Vier Mal in der Woche treibt Stephanie Qureitem in ihrer Heimatstadt Sport, spielt Tennis oder Badminton, geht Schwimmen oder macht Step-Aerobic. Bei ihrer ersten Volkslauf-Teilnahme überhaupt wollte sie die 11,2 Kilometer in einer Stunde und fünfzehn Minuten absolvieren. Mit einer Stunde, drei Minuten und 29 Sekunden war sie trotz zwischenzeitlicher Seitenstiche klar besser. »Die Strecke war sehr schön, es war super, im Wald zu laufen«, sagte die 24-Jährige im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Und dann strahlte sie.
Grund zur Zufriedenheit hatten die meisten der diesmal deutlich weniger Teilnehmer. Beim Nachholtermin - der Herbstpremiere - dieser Veranstaltung, die wie berichtet im März dieses Jahres wegen Eis und Schnee abgesagt werden musste, gingen bei bestem Lauf-Wetter insgesamt 218 Sportlerinnen und Sportler an den Start. Damit gab es erwartungsgemäß einen deutlichen Rückgang gegenüber den Vorjahren.
Einer, der Strecken mit Steigungen wie beim Parklauf vom Training her kennt, ist der Amelunxener Christoph Giefers. Der 35-Jährige, der im ersten Jahr für den TuS Hembsen startet, war zuletzt als Jugendlicher in Hardehausen mit von der Partie gewesen. Bei seinem Parklauf-Comeback rannte er erstmals die 11,2 Kilometer und trug in 42:15,56 Minuten bei den Männern den Sieg davon. Zweiter wurde Franz Josef Hilsmann vom SC GW Paderborn in 43:52,87 Minuten vor Wolfgang Teutenberg (LT Olsberg/44:43,45 Minuten).
Bei den Frauen siegte die diesmal ohne ihre Töchter gestartete Willebadessenerin Ursula Müller (NSU Brakel/52:20,90 Minuten) vor Dorothee Wandmacher (LT Olsberg/53:57,20 Minuten) und Susanne Schlüter (PSV Brilon/58:05,32 Minuten).
Einen Dreifachsieg für Non-Stop-Ultra Brakel gab es im zweiten Hauptlauf. Nach 20 Kilometern kamen Michael Brand und Michael Amstutz gemeinsam ins Ziel. »Einer muss zuerst rein«, beharrten die Zeitnehmer. So siegte der 15 Jahre jüngere Michael Brand in 1:15:32,16 Stunden vor seinem Vornamensvetter Amstutz (1:15:32,64), der bekanntlich der Abonnementssieger in Hardehausen ist. Dritter wurde Teamkollege Anatoli Derksen in 1:16:58,58 Stunden. »Ich habe 90 Prozent gegeben, Michael Brand 55 Prozent«, erklärte Amstutz. Amstutz und Brand hatten sich bei Kilometer vier vom Feld gelöst und waren danach als Duo vornweg gelaufen.
Bei den Frauen hatte Barbara Ludwig (Jahrgang 1964) vom Marathon-Club Menden in 1:31:18,32 Stunden die Nase vorn. Zweite wurde die sechs Jahre ältere Monika Kattenbusch (LC Paderborn) in 1:32:56:60 Std. vor Beate Rosentreter (Jahrgang 1966/SG Generalvikariat Paderborn), die nach 1:37:53,07 Stunden ins Ziel kam.
Der jüngste und der älteste Teilnehmer ernteten beim 4,8-Kilometer-Lauf den meisten Beifall. Der elfjährige Kollerbecker Rene Struck wurde in beachtlichen 19:52,12 Minuten Dritter. Harald Genauck von der LG Kaufungen ist 70 Jahre älter als Rene Struck. Der 81-jährige Laufveteran, der seit 1951 im Laufsport aktiv ist und nach eigenen Worten »mehr als 80 Marathon-Läufe absolviert hat«, war 41:39:50 Minuten unterwegs. »Eine tolle Leistung«, gratulierte ihm zuerst die 4,8-Kilometer Walking-Siegerin Sigrid von Gossler (LG Bauerkamp). Das 4,8-Kilometer-Rennen gewann Dominik Wohl (TSV Schmillinghausen) in 18:17,67 Minuten vor dem 32 Jahre älteren Hans-Jürgen Nowag (TG Northeim/19:38,21 Minuten).

Artikel vom 16.10.2006