Alex Schiller vergibt noch Handelfmeter - Gäste schwach wie ein Absteiger
Von Dirk Heidemann Wiedenbrück (WB). Von Rang sieben auf Platz eins: Der SC Wiedenbrück 2000 hat den völlig enttäuschenden SV Enger-Westerenger als Katapult benutzt und sich durch einen 6:1 (3:1)-Heimsieg zumindest für 48 Stunden an die Tabellenspitze der Verbandsliga geballert.
Held des Abends war der dreifache Wiedenbrücker Torschütze Kamil Orhan, der allerdings auch von der Schlafmützigkeit der Gästeabwehr profitierte. So wusste Jürgen Gessat den Kantersieg gegen den wie einen Absteiger agierenden SVEW richtig einzuordnen. »Der Gegner war nicht so unbequem wie erwartet, hatte Schwierigkeiten mit unserem Tempo und war ganz einfach schwach. Wir wollten nicht nur gewinnen, sondern auch guten Fußball bieten. Das ist uns weitestgehend gelungen«, befand der SCW-Coach. Die Wiedenbrücker benötigten indes einige Anlaufzeit, um den Kontrahenten in die Schranken zu weisen. Zwar waren die Hausherren von Beginn an klar tonangebend und hatten deutlich mehr Ballbesitz, brachten bis auf eine Doppelchance in Minute eins (Lars Fahrenwald/Aleksandar Knezevic) aber nichts Produktives zustande. »Wir mussten uns den Gegner erst zurecht legen«, legte Gessat über die vielen ungenauen Zuspiele schnell den Mantel des Schweigens. Als sich die Fehler häuften, schlugen die Gäste sogar völlig überraschend zu. Stefan Kretschmer ließ Eugen Rommel flanken, Daniel Bremehr ließ sich von Heinrich Mergel irritieren und am langen Pfosten sagte Erdal Celik danke - der 0:1-Schock (23.). Doch der SCW schüttelte sich nur kurz und kam durch einen Knezevic-Kopfball zum 1:1-Ausgleich. Der unsicher wirkende Gästetorhüter Alexander Fischer hatte zuvor einen Fahrenwald-Kopfball nach einer Ecke von Orhan nur abklatschen können. Eine präzise Flanke von Markus Zuraski auf den zweiten Pfosten legte Rommek Powroslo dann auf den sträflich freien Orhan ab, der in der 36. Minute zur verdienten 2:1-Führung einschoss. Praktisch mit dem Pausenpfiff erhöhte Marc Geffe per nicht unhaltbarem Distanzschuss auf 3:1. Im zweiten Abschnitt schaute sich der SCW dann 20 Minuten lang an, was die Gäste noch zu bieten hatten. Die Antwort: Nichts. Also legten die Hausherren einen Gang zu und kamen vor 782 begeisterten Zuschauern am Jahnplatz zu drei weiteren Treffern. Orhan mit einem trockenen Flachschuss ins rechte Eck (54.), erneut Orhan nach einer Traumkombination über den eingewechselten Alexander Schiller und Powroslo (69.) sowie der ebenfalls eingewechselte Matthias Gök mit einem Distanzschuss aus mehr als 20 Metern in den linken Winkel (85.) machten das 6:1 perfekt. Dass Schiller in der 72. Minute einen von Kevin Lucius verursachten Handelfmeter über das Tor bis fast in die Pommesschmiede von SCW-Vereinswirt Jonny Johannknecht drosch, konnte der SCW am Freitagabend locker verschmerzen. SC Wiedenbrück 2000: Bremehr - Geffe, Negri, Fahrenwald - Kretschmer, Powroslo, Strickmann (80. Gök), Knezevic, Zuraski - Orhan (73. Ciflik), Nguindjell (58. Schiller).
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