16.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stechen im
Samstag-M
ohne »Nuller«

Turnier des RV Herzog Wittekind

Von Wolfgang Sprentzel
Hüllhorst-Oberbauerschaft (WB). Parcourschef Friedhelm Ötting war am Samstagabend ganz schön geschafft. Acht Stunden lang hatte er mit seinem Helferteam auf- und abgebaut, hatte umgerissene Hindernisse wieder neu vermessen und aufgerichtet. Der Feierabend - er war wohl verdient.

Gleichwohl war er nicht ganz zufrieden: »Ja, im abschließenden Stechen der M-Stilspringprüfung waren ein wenig Nullrunden zu verzeichnen!« Was nicht ganz stimmt. Eigentlich war überhaupt kein »Nuller« dabei. Denn die Siegerin der ersten Abteilung, Nicole Könemann vom RFV Brüninghorst-Schamerloh-W., ließ zwar alle Stangen liegen, doch ein Steher bescherte auch ihr und der sechsjährien Hannoveranerstute »Lesmona« (Lordanus/Diskus) drei Strafpunkte. Und in der zweiten Abteilung setzte sich Susanne Ruggiero vom RV von Seydlitz Löhne-Werretal auf dem 14-jährigen Oldenburger Wallach »Lausbub« (Lefevre/Wohlauf) auch nicht fehlerlos durch. Hier purzelte eine Stange.
Dabei waren mehrere Reiter dieses Stechens kurz vor der Nullrunde. Doch ausgerechnet das letzte Hindernis, ein nach nichts aussehender Steilsprung, entpuppte sich für mehrere Starter als regelrechte Fehlerfalle.
Bester Reiter aus dem Altkreis Lübbecke in dieser M-Prüfung war Nadine Griese vom RFV Espelkamp mit »Chagall«. Mit der Wertnote 7,3 hatte sie das finale Stechen zwar nicht geschafft, belegte aber in der Gesamtwertung Rang sechs.
Ebenfalls auf den sechsten Rang sprang in der voraufgegangenen Springprüfung der Klasse L Lokalmatador Michael Blase. Mit »Zalina« blieb er fehlerfrei, kam aber mit seinen 46,27 Sekunden nicht an die zeit von Siegerin Nadine Bredemeier vom RFZV Ovenstädt mit »Wescalin« (0/41,28) heran.
Während Nadine Bredemeier im Parcours triumphierte, lehnte ihr Vereinskamerad Ronny Lösche tatenlos und als Zuschauer an der Hallenbande. Verletzt? Krank? Pferd angeschlagen? Nein, nichts von alledem. Ronny Lösche: »Der RV Herzog Wittekind hat alles getan, um mich hier nicht starten zu lassen.« Was meldestellen-Chef Carsten Deerberg so nicht gelten lassen wollte: »Nee, nee! Die Nennung von Ronny kam zu spät, war zudem unleserlich. Dann haben wir die Nennung auf das Ausgangsgerät zurückgefaxt, mit dem Vermerk, das Ganze doch bitte schnellstmöglich wieder an uns zu faxen. Doch dieses neuerliche Schriftstück haben wir nicht erhalten. Und zehn Minuten vor Toresschluss nachmelden, das ging dann beim besten Willen nicht mehr.«
Insgesamt war der 1. Vorsitzende Andreas Eickmeier mit dem Turnierverlauf sehr zufrieden. Besonders am Abend des Samstags war die Halle von Zuschauern sehr gut besucht. Unter ihnen übrigens auch ein äußerst prominenter Gast: Fernsehppferdesportkommentator Bernd von dem Knesebeeck. Der seit vielen, vielen Jahren als Pferde-Fachmann anerkannte Sassenberger, der erst vor wenigen Wochen als Turniersprecher bei den Weltreiterspielen in Aachen fungierte war in Oberbaurschaft als »TT« (Turniertrottel) tätig. Er betreute seinen Sohn Konstantin von dem Knesebeck, der mit »Chaco« im M-Springen den vierten Platz belegte. Freute sich der Vater: »Nicht schlecht für sein erstes M-Springen!«
Bereits am Samstagnachmittag konnte Andreas Eickmeyer eine weitere prominente Persönlichkeit begrüßen: die Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Detmold, Marianne Thomann-Stahl. Auch sie war in absolut privater Mission unterwegs. Sie wollte dabei sein, wenn Tochter Charlotte Stahl vom Mindener PZRFV die Springprüfung der Klasse A absolvierte. Grund zur freude gab's für Mutter und Tochter allemal. Mit »Sam« blieb Charlotte Stahl nicht nur fehlerfrei, sondern sicherte sich mit der Zeit von 43/19 Sekunden auch noch Rang fünf in der ersten Abteilung.

Artikel vom 16.10.2006