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Rotzfrecher Mozart in Bad Lippspringe

Lockenkopf aus Salzburg ohne Respekt vor Domkapitel

Von Karl Pickhardt (Text und Fotos)
Bad Lippspringe (WV). »Du kannst ruhig noch frecher gegenüber Deinem Vater sein«, ermutigt Professor Wilhelm Hagemann (67) bei den Proben den 14-jährigen Felix Fischer. Der Gymnasiast ist am Sonntag Hauptdarsteller bei den »Mozart-Festspielen« zum Stadtfest in Bad Lippspringe.

Mit seinen Locken ähnelt Felix Fischer durchaus Wolfgang Amadeus Mozart zu dessen Lebzeiten. Beim historischen Festzug am Sonntag, 15. Oktober (14.30 Uhr) mimt der 14-Jährige das Musikgenie aus dem 18. Jahrhundert. Professor Hagemann hat für diesen Festzug wieder das Drehbuch geschrieben. Mehr als 50 Laiendarsteller setzen nach dem Festzug durch die Innenstadt im Arminiuspark einen Empfang der just aus Salzburg eingetroffenen Familie Mozart in Szene.
Und dabei erleben sie zusammen mit der feinen Bad Lippspringer Gesellschaft in barocken Gewändern und dem Paderborner Domkapitel um den Dompropst (Reinhold Heggemann) einen recht frechen Lausbuben Wolfgang Amadeus an seinem zehnten Geburtstag im Jahr 1766. Der rotzfreche Bursche schlägt laufend mahnende Worte seiner Mutter (Karin Schmidt) oder seines Vaters (Reinhold Romswinkel) in den Wind. Auch seine muntere Schwester Nannerl (gemimt von der 13 Jahre alten Rebekka Nitkowski) hat mehr die Badestädter Burschen als die Musik im Sinn.
Die Sprech-, Stell- und Kostümprobe am Donnerstagabend im und am Kongresshaus verspricht wieder amüsante Unterhaltung am Sonntag in Bad Lippspringe. Seit etlichen Jahren widmet das rührige Stadtfest-Komitee um Ordnungsamtsleiter Bernd Brockmann (60) den Sonntags-Festzug einem historischen Thema. Dieses Jahr prägt der 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart das Geschehen, wobei sich auch die Geigen-Klasse der Städtischen Realschule als Hoforchester bei der »Kleinen Nachtmusik« in Szene setzt. Ein feines Mozart-Menuett, das Annette Kracht (45) einstudierte, bildet einen farbenfrohen Abschluss-Höhepunkt.

Artikel vom 14.10.2006