14.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zeit »auf dem Bau« prägt

Volker Meier wagt den harten Weg in die Selbstständigkeit

Von Michael Nichau
Oppenwehe (WB). »Ich muss flexibel sein«, hat sich Volker Meier (45) zum Wahlspruch gesetzt. Der gelernte Maurer aus Oppenwehe hat sich mit einem Betrieb selbstständig gemacht, bietet Fliesen- und Mosaikarbeiten an.

»Nach dem ÝHin und HerÜ in meiner letzten Firma gab es für mich keine Alternative mehr: Arbeitslos sein, oder eine eigene Firma gründen«, erklärt Meier die Beweggründe, ein Gewerbe anzumelden.
»Ich habe auch gute Zeiten erlebt und in meiner Lehre wirklich viele Erfahrungen gesammelt. Das ist heute oft anders«, sagt Meier, der 29 Jahre »auf dem Bau«, davon 22 Jahre bei einer Firma gearbeitet hat. »Vor allem Feinarbeiten habe ich gelernt«, berichtet der Jung-Unternehmer über seine Erfahrungen.
Sein erster Chef habe ihn maßgeblich geprägt. »Geht nicht, gibt's nicht«, habe dieser immer gesagt. Und diesen Spruch habe sich Meier selbst zu eigen gemacht, will nach diesem Motto auch bei seinen Kunden arbeiten.
»Die Konkurrenz ist da«, weiß er. »Wenn ich aber saubere und ordentliche Arbeit abliefere, kann mir eigentlich nichts passieren«, ist der 45-Jährige Junggeselle überzeugt.
Er will vor allem auch mit den Arbeitszeiten flexibel umgehen. »Da kann mir nicht um 16 Uhr die Kelle aus der Hand fallen«, sagt er. »Jetzt arbeite ich für mich selbst«. Die ersten Aufträge hat Meier bereits erhalten. »Jetzt ist es wichtig, dass ich nicht zu viel auf einmal annehme«, meint er.
Die ersten drei Wochen in der Selbstständigkeit seien schwierig gewesen. »Man macht sich zu viele Gedanken. Finanzamt, Kranken- und Rentenkasse müssen bedacht werden. Alles muss geregelt sein«, beschreibt er die ersten Schritte. Vor allem aber müsse die Buchführung stimmen.
»Ich möchte mich gerne auf Altbau-Renovierung spezialisieren. Da gibt es dann auch oft ungewöhnliche Arbeiten«, erklärt Meier, der auch mit Mosaik - etwa bei der Gestaltung von Badezimmern - arbeiten möchte. »Die Fliesen daran anzupassen, ist heute kein Problem mehr«, sagt er. »Auch mit wenig Geld lässt sich oft eine passable Renovierung durchführen«, will der »Ein-Mann-Betrieb« seine Kunden auch entsprechend beraten.
»Wichtig ist, dass es weitergeht, dass ich Arbeit habe.«

Artikel vom 14.10.2006