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Politische Heimat in SPD gefunden

Mehr als 50 Jahre den Ortsverein auf seinem Weg begleitet - Eintritt nie bereut

Von Elke Bösch (Text und Fotos)
Rahden (WB). Ein stolzes Jubiläum feiert der SPD-Ortsverein Rahden. Erich Diekmann und Helene Schmidt haben die Partei mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Weg dahin begleitet.

Als Diekmann und Schmidt 1954 in die SPD eintraten, hieß der Parteivorsitzender Erich Ollenhauer und der Christdemokrat Konrad Adenauer war Bundeskanzler. »Mein Halbbruder Heinrich Donzelmann gab den letzten Anstoß, aber ich wäre auch so eingetreten«, erzählt der 79-jährige Rentner aus Stelle. In den langen Jahren habe er nie daran gedacht, der SPD den Rücken zu kehren und viele schöne Stunden auf Veranstaltungen erlebt. Am Samstag will Diekmann die Jubiläumsfeier nicht verpassen.
Auch Helene Schmidt wäre gern dabei, wenn ab 16.30 Uhr im Hotel Bohne gefeiert wird, wenn der Generalsekretär Hubertus Heil als Ehrengast vor 200 Gästen die Festrede hält. »Leider kann ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mitfeiern«, bedauert die 78-jährige Rentnerin aus Tonnenheide, die sich wie Diekmann der Partei immer verbunden fühlte. »Zu Fuß habe ich die Versammlungen früher besucht«, erinnert sie sich. Beide denken gern zurück an die ersten Jahre: »Am schönsten war es in den 50-ern. Damals nahmen die Menschen nicht alles so ernst und herrschte eine richtige Aufbruchstimmung.«
Lange mussten die beiden warten, bis mit Willy Brand ein Sozialdemokrat Bundeskanzler wurde. Nicht so lange dauerte es, bis der CDU-Ortsbügermeister in Rahden abgelöst wurde. »Der Sozialdemokrat Willi Meier, ein sehr beliebter Mann«, betont Schmidt, »trat 1956 die Nachfolge an und blieb bis zur Gebietsreform im Amt.« Meier habe sie politisch beeindruckt, genauso wie Heinrich Donzelmann, Wilhelm Weghorst und ganz besonders der ehemalige Minister Dr. Rolf Krumsiek.
Zwar habe die CDU nach Meier immer die Bürgermeister gestellt, aber »in Stelle konnten wir bis 1999 kommunal das Direktmandat holen«, erinnert Heinz Steinkamp, stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereins. Der 70-Jährige Tonnenheider fungierte lange Jahre als Vorsitzender, gab das Amt aber 2005 in die jüngeren Hände von Claus-Dieter Brüning.
Steinkamp, Schmidt und Diekmann beurteilen heute die Zukunft der SPD Rahden wieder optimistischer. »Mit den neuen jungen Mitgliedern, ist wieder Schwung in die SPD gekommen. Die Mischung zwischen Alt und Jung muss stimmen«, ist Steinkamp überzeugt.

Artikel vom 14.10.2006