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Erfolg wär ein Meilenstein

Ratka sieht den Druck im Kellerduell bei Gastgeber Hildesheim

Von Volker Krusche
Minden (WB). Zwei Big-Points einfahren, das ist das erklärte Ziel von Handball-Bundesligist GWD Minden vor dem heutigen Kellerduell bei Aufsteiger Eintracht Hildesheim.

»Im Vergleich zu unserer Partie vom Sonntag gegen Düsseldorf ist es heute ein Spiel mit umgekehrten Vorzeichen: Hildesheim ist zum Siegen verdammt, für uns wäre ein Erfolg ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Klassenverbleib«, sieht Trainer Richard Ratka die Rollen klar verteilt.
Nach dem ersten Heimsieg gegen die Rheinländer war die Stimmung innerhalb der Mannschaft natürlich deutlich besser als noch in den Wochen zuvor. »Das war für uns ein eminent wichtiger Erfolg. Jetzt wollen wir auch auswärts etwa reißen. Und Hildesheim zählt zweifellos zu jenen Spielen, wo sich uns die Chance auf einen doppelten Punktgewinn bietet.«
Allerdings hat der Mindener Trainer seine Schützlinge nach dem Erleichterung verbreitenden Sieg vom Sonntag umgehend wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. »Leichter wird es deshalb nicht. Ganz im Gegenteil. Wenn wir uns überhaupt Hoffnungen auf einen Sieg machen, müssen wir in Hildesheim ein noch besseres Spiel abliefern, als am Sonntag. Zu glauben, die Leistung gegen Düsseldorf würde reichen, ist ein Trugschluss. Es gilt noch aggressiver in der Deckung zu sein, eine bessere Anfangsphase hinzulegen, noch konzentrierter im Angriff zu spielen und jene Tugenden an den Tag zu legen, die uns auch in der Rückrunde der letzten Saison ausgezeichnet haben. Dann allerdings haben wir eine realistische Chance. Von Automatismus nach unserem ersten Erfolg kann jedenfalls keine Rede sein.«
Vielmehr müsse man das Düsseldorf-Spiel als Ansporn für die kommenden Aufgaben sehen. Denn: aus den Partien in Hildesheim und daheim gegen Wilhelmshaven sind zwei Pluspunkte Pflicht. Vier wären ganz nach dem Geschmack Ratkas. Doch egal wie die kommenden Wochen auch ausfallen, »eine Vorentscheidung in Sachen Kellerkampf ist dann noch nicht gefallen.«
Bitter allerdings, dass sich bei Jan-Fiete Buschmann in Sachen Schulterprobleme keine Besserung einstellt. Man hat den Linkshänder bewusst geschont, um die Blessur durch Ruhe aus der Welt zu schaffen. »Das ist allerdings nicht passiert«, so Ratka, der gestern bestätigte, dass man noch bis Ende Oktober abwarten werde, dann aber eine Entscheidung treffen wolle, ob der Ex-Nationalspieler unters Messer kommt. Bei einer sofortigen OP würde er zwar in der Vorbereitung im Januar wieder dabei sein, in den so Richtung weisenden und ungemein wichtigen Heimspielen gegen die HSG Wetzlar und den TuS N-Lübbecke aber fehlen.
Gut möglich also, dass er erst nach diesen Spielen - Mitte Dezember - operiert wird, da das erste realistische »Gewinn-Spiel« des Jahres 2007 erst am 3. März gegen Balingen auf dem Programm steht. »Doch noch ist nichts entschieden. Wir werden dabei aber auch an den Spieler denken, für den die Situation natürlich absolut unbefriedigend ist.«

Artikel vom 13.10.2006