16.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Lok fast ausgebremst

2. Liga: Herforder Fußball-Frauen mit 1:1 gegen Leipzig zufrieden

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Fußball-Zweitliga-Aufsteiger Herforder SV Borussia Friedenstal bleibt im Jahnstadion unbesiegt. Auch im dritten Heimspiel schaffte die Kenter-Truppe nach dem 0:0 gegen Timmel und dem 4:1 gegen Calden ein als sehr wertvoll einzustufendes 1:1 (1:1)-Remis gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig, der neben Potsdam II auch nach dem 5. Spieltag ungeschlagen blieb.

Nach »Hurra-Fußball« und dem 4:1-Erfolg vom letzten Sonntag gegen Jahn Calden kam das Herforder Team gestern zur Frühstückszeit um 11 Uhr vor 233 zahlenden Zuschauern nicht so richtig in die Puschen. Nach nur 13 Minuten ging Leipzig in Führung. Ein Steilpass von Corinna Vogg erreichte Lok-Torjägerin Susann Erber, die den ersten richtigen Angriff der Gäste eiskalt abschloss. Herford kam erst nach einer halben Stunde auf Touren. Die größte Möglichkeit vereitelte Schiedsrichterin Kuchmann, als sie nach harter Attacke gegen Marie Pollmann den Vorteil abpfiff und Kerstin Nolte somit die Chance zum 1:1 nahm. Sünderin Stefanie Beltz sah nach dem Foul nur »Gelb«, was die Zuschauer auf der Tribüne mit einem gellenden Pfeifkonzert quittierten. Zum Glück »revanchierte« sich Spielführerin Kerstin Nolte zehn Minuten später mit einem Traumtor und dem psychologisch so wichtigem 1:1 kurz vor der Halbzeit. Sie umspielte geschickt zwei Leipzigerinnen und überwand Torfrau Meißner mit einem Heber aus 13 Metern.
Nach der Pause kochten beide Teams eine knappe Viertelstunde auf Sparflamme und es schien so, als wollten sie sich mit dem Unentschieden anfreunden. Doch ein Innenpfostenschuss von Susann Heuser brachte wieder Salz und Pfeffer ins eher fade Mittagsgericht. Fast hätte Herford die Lok aus Leipzig dann ausgebremst. Ein Kopfball von Diana Meier nach Rechtsflanke der gerade eingewechselten Kristin Kleine entschärfte Torfrau Meißner in der 64. Minute und wehrte auch den Nachschuss von Marie Pollmann bravourös ab. In der 69. Minute ließ ein 25-m-Freistoß von Nadine Börner die Latte auf der Gegenseite vibrieren. Aber auch der HSV besaß noch dicke Chancen. So in der 79. Minute, als Kleine die kurz zuvor eingewechselte Steffi Basler freispielte, die aber an der Torfrau scheiterte. Oder in der 81. Minute, als Diana Meier das Außennetz traf. Weitere gute Möglichkeiten für Kerstin Nolte wurden vom übereifrigen Assistenten vor der Tribüne verhindert, da der Mann mit der Fahne zu oft Abseits winkte. Gästetrainer Frank Tresp war mit dem einen Punkt zufrieden, obwohl er Herford nicht so stark eingeschätzt hatte. HSV-Coach Björn Kenter war mit dem Resultat absolut zufrieden, da Leipzig zwei Klassen stärker als Jahn Calden gewesen sei. Ein Manko seien noch zu viele Passfehler gewesen, seine Schützlinge hätten manchmal Flipper gespielt.
Herforder SVB: Speckmann - Schlottmann - Lühr, Kühme (74. Wiegmann), Peukert (63. Kleine), Schulte, Nolte, Hölscher, Mahler (77. Basler) - Meier, Pollmann.
1. FC Lok Leipzig: Meißner - Beltz - Uhlig (37. Dettmer), Börner, Rademacher, Pioch, Aulrich (74. Greulich), Radtke, Heuser, Vogg (54. Nanesse), Erber.
Tore: 0:1 (13.) Susann Erber; 1:1 (43.) Kerstin Nolte.
Schiedsrichter: Sandy Kuchmann (Hachelbich).
Zuschauer: 233 Zahlende.
Nächster Gegner: Am Sonntag, 22. Oktober, DFB-Pokalspiel (2. Hauptrunde) im Jahnstadion gegen den Ligarivalen TeBe Berlin.

Artikel vom 16.10.2006