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Langer Friedensmarsch

Missionstour von Debasis De (44) führte gestern durch Verl

Verl (ehl). Seit 1991 ist er nach eigenen Angaben zu Fuß in der ganzen Welt unterwegs, um für Frieden und Toleranz unter den Völkern zu werben. Und diese Missionstour führte Debasis De aus Indien gestern auch nach Verl.

Obwohl: In Deutschland sei er eigentlich mehr auf der Durchreise, erzählte der 44-Jährige auf Englisch im Rathaus, wo sich die Erste Beigeordnete Susanne Koch Zeit für einen kurzen Empfang nahm. Denn seine Ehefrau lebe in Rumänien und sie wolle er besuchen. Die nächsten großen Ziele seiner Friedenstour heißen dann Afrika und Lateinamerika, wo er schon einmal war, aber noch nicht alle Länder bereist hat. Dort wolle er insbesondere mit Kindern und jungen Menschen in Kontakt kommen, um sie im Sinne von Mahatma Gandhi von einem friedlichen Miteinander zu überzeugen. In seinem Rucksack hat Debasis De eine Mappe mit Fotos, die ihn bei Besuchen in Schulen und im Gespräch mit Studenten zeigen. Und er hat jede Menge Zeitungsausschnitte sowie Empfehlungs- und Unterstützungsschreiben von offiziellen Stellen dabei, die er bei seiner Stippvisite im Rathaus eifrig hervorkramte. Schließlich soll ihn niemand für einen Betrüger halten.
Seinen einsamen Friedensmarsch habe er in Neu-Delhi begonnen, erzählt Debasis De. Beenden wolle er ihn 2014 in Nagasaki und Hiroshima, wo einst die Atombomben fielen. Während seiner Wanderjahre lebt er von Geld- und Lebensmittelspenden und übernachtet, wo ihm ein Bett zur Verfügung gestellt wird. Im Rathaus bat er um einen Kaffee, denn er sei sehr, sehr müde - vielleicht fielen seine Antworten auf die Fragen von Susanne Koch deshalb etwas sehr allgemein aus, so dass man nicht so recht wusste, was er mit seinem Besuch im Rathaus eigentlich bewirken wollte. Vielleicht ist er aber auch tatsächlich überzeugt, dass er allein mit der Verkündung von Frieden und Toleranz die Welt verändern kann - zu wünschen wäre es ihm ja.

Artikel vom 13.10.2006