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Eine Einzügigkeit hat »fatale Folgen«

Erste Versammlung der Interessengemeinschaft »Pro Schulstandort Isenstedt«

Von Felix Quebbemann
Espelkamp-Isenstedt (WB). Die Isenstedter Dorfgemeinschaft ist intakt. Das ist gestern deutlich geworden, als sich etwa 30 Bürger zur ersten Versammlung der Interessengemeinschaft »Pro Schulstandort Isenstedt« an der Schule trafen.

Es wurde klar - Êso einfach lassen die Isenstedter ihre Grundschule nicht in eine Einzügige umwandeln. In einem Flugblatt sprechen sie die »fatalen Folgen« an: ». . .  Ist die Einzügigkeit beschlossen, verliert die Grundschule Isenstedt mittelfristig ihre Selbstständigkeit. Ein Rückgang der Schülerzahlen kann dann nur die Schließung dieser Schule zur Konsequenz haben. Die Auswirkungen für die Standorte in Frotheim und Benkhausen sind dann ebenfalls höhere Schülerzahlen in den Eingangsklassen. Über die fatalen Folgen für die Kinder -Êdie Ausbildung und die soziale Kompetenz unserer Kinder ist unser Kapital der Zukunft -Êhat ein solches Szenario jedoch auch für den Ortsteil Isenstedt weitere fatale Folgen.  . . .« heißt es in dem Schreiben. Kerstin Hagemann, Sprecherin der Interessengemeinschaft (IG), zeigte sich glücklich darüber, dass nicht nur Eltern der Grundschulkinder gekommen waren. »Auch viele Vertreter von Vereinen sind hier -Êso zum Beispiel vom Sportverein und vom Heimatverein.« Auch sie seien durch die Einzügigkeit und eine daraus eventuell resultierende Schließung direkt betroffen. Eine Einzügigkeit habe Auswirkungen auf das Gemeindeleben, sagte Hagemann. »Die Bildung unserer Kinder hat höchste Priorität, und das wollen wir zum Ausdruck bringen.«
Hierfür haben die Isenstedter unter anderem geplant, am Donnerstag, 19. Oktober, direkt beim Bürgermeister Heinrich Vieker ihre Argumente vorzubringen. Auch die einen Tag vorher stattfindende Hauptausschuss-Sitzung wird Besuch von Isenstedter Bürgern bekommen. Und am 25. Oktober, der Tag der Ratssitzung, wird ab 15 Uhr eine Demonstration über die Breslauer Straße mit Start an der Thomaskirche ziehen. Bernd Selig, Vorsitzender der Elternpflegschaft, hat sie bereits angemeldet und betonte: »Es wird auf alle Fälle demonstriert.« Auch bei einem Umdenken der Politiker. »Die Elternschaft verlangt ein Schulkonzept, bei dem Schüler, Eltern und Lehrer gehört werden. Nur damit haben wir eine langfristige Planungsgrundlage.«
Darüber hinaus sei durch eine Einzügigkeit auch die Zukunft des Lehrschwimmbeckens gefährdet, das zudem reparaturbedürftig ist. »Das ist auch eine Katastrophe. Wieviele Kinder ertrinken heutzutage, weil sie nicht schwimmen können.« Die Isenstedter Grundschüler jedenfalls könnten sich am Ende der Grundschulzeit zumindest alle über Wasser halten. »Zudem wird das Becken aber auch von den Kindern aus Frotheim und Benkhausen mitbenutzt.« Die Transportkosten zum Atoll und der dadurch bedingte Ausfall wichtiger Unterrichtszeit seien enorm, sagt Selig. Der Pflegschaftsvorsitzende unterstrich, dass die Interessengemeinschaft aber auch dann weiter bestehen werde, wenn die Zukunft der Isenstedter Grundschule geklärt sei. So solle ein Schulkonzept entwickelt werden. Wer Lust hat sich in der IG oder bei der Demonstration mit einzubringen kann sich bei folgenden Personen melden: Kerstin Hagemann (ralf.hagemann@onlinehome.de), Thorsten Halwe (reddevil@t-online.de), Michael Picker (info@picker-kaiser.de), Bernd Selig (Bernd_Selig@t-online.de) und auch Heinz Vahrenhorst (vahrenhorst@espelkamp-isenstedt.de).

Artikel vom 13.10.2006