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Musik »aus allen Rohren«

24 Kapellen spielen beim Umzug zum Westfälischen Schützentag

Von Frank Bollkämper
Gütersloh (WB). Wenn am kommenden Samstag mit dem großen Festumzug durch die Gütersloher Innenstadt der Höhepunkt des westfälischen Schützentages beginnt, hat das 20-köpfige Organisationsteam um den Vorsitzenden des Schützenkreises Gütersloh, Reinhard Große-Wächter, eine dreijährige Vorbereitungsphase hinter sich, in der es galt, dieses Event, das erstmalig in Gütersloh stattfindet, genauestens vorzubereiten.

Dabei wurde nichts dem Zufall überlassen, ob es nun um die dekorative wie künstlerische Ausgestaltung der beiden großen Abendveranstaltungen - dem »Gütersloher Abend« am Freitag und dem »Grünen Abend« am Samstag in der Stadthalle - geht, oder um die Ausschilderungen zu den einzelnen Veranstaltungsorten, dem Parkplatzdienst auf dem Marktplatz oder den Sicherheitsschutz während des Festumzuges.
Die größte, logistische Herausforderung steht dem im Orga-Team für den Festumzug Verantwortlichen Wolfgang Bultmann, dem 1. Vorsitzenden des Schützenvereines Kattenstroth, und seinem Team aber erst mit Beginn des Festmarsches bevor: Ein Umzug mit erwarteten 4000 Schützen bekommt seinen Glanz nicht nur durch die prächtigen Thronkleider der Hofstaaten, sondern durch die Quantität und Qualität wie auch die richtige Positionierung der Musikkapellen im Umzug.
Wohl wissend, dass es viele Schützenvereine in Westfalen gibt, die über einen eigenen Spielmannszug verfügen, der sie zu Umzügen begleitet, haben die Verantwortlichen zunächst Kontakt zu zwölf Blaskapellen und Spielmannszügen aus dem Umkreis aufgenommen, Termine abgestimmt und Verträge geschlossen. Tatsächlich werden nun insgesamt 24 Kapellen am Festumzug teilnehmen. Bereits vor Beginn des Umzuges werden diese 500 Musiker gemeinsam zu Ehren des neuen Landeskönigs, der am gleichen Vormittag auf der Schießanlage der Gütersloher Schützengesellschaft ermittelt wurde, das Stück »Preußens Gloria« intonieren.
Um das zu einem unvergesslichen Musikereignis werden zu lassen, wird es kurz vorher eine Stabsbesprechung aller Tambourmajore geben, um unter anderem auch die Musikstücke während des Umzuges abzusprechen. Die Leitung wird Klaus Horstkemper, Tambourmajor des Spielmannszuges St. Lambertus Langenberg, übernehmen. Mit dem Spielmannszug aus Langenberg hat man sich einen der erfahrensten Partner an die Seite geholt, den es geben kann - können die »Knüppeljungs«, wie sie gern genannt werden, doch neben ihrer Erfahrung auch auf etliche Auszeichnungen und den Europameistertitel zurückblicken. Wenn dann die Paukenspieler aller Kapellen gemeinsam vor der Ehrentribüne Aufstellung nehmen, um ein ganzheitliches Klangbild zu erzeugen, ist Gänsehaut vorprogrammiert.
Im Anschluss gilt es, die Musikkapellen so im Umzug zu verteilen, dass die Abstände so klein wie möglich sind, damit zu jeder Zeit des Umzuges ausreichend musikalische Begleitung vorhanden ist - aber nur so groß wie nötig, damit Überschneidungen vermieden werden. Da man aber erst bei der Aufstellung erkennen kann, wie groß die Fußgruppen sind, werden die Kapellen erst während des Umzuges eingereiht.
Nach dem Zug durch die Moltkestraße erwartet den Besucher in der Schulstraße das nächste Highlight. Hier hat das Präsidium des Westfälischen Schützenbundes Aufstellung genommen, um die Parade abzunehmen. Schilder weisen die Kapellen darauf hin und bitten sie, zu spielen. Nach dem weiteren Verlauf durch die Strengerstraße, Eickhoffstraße, Kaiserstraße, Kirchstraße, Berliner Straße, Münsterstraße und die Königstraße wird sich der Umzug vor der Stadthalle auflösen.

Artikel vom 12.10.2006