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Der weiche Riese ist ein alter Hase. . .

WB-Serie Sportasse: Der Neu-Frotheimer Felix Krucke belebt die Handball- und Fußball-Szene

Von Andreas Kokemoor
Isenstedt (ko). Er ist einer der bekanntesten, interessantesten und kuriosesten Fußballer und Handballer weit und breit: Felix Krucke. Am vergangenen Sonntag feierte der Keeper des SC Isenstedt, B-Jugend-Trainer des SC Isenstedt und Kreisläufer bei den Handballern des HV Espelkamp seinen 25. Geburtstag. Der 1,99 Meter Riese ist somit schon eine »alte Socke« - und ein alter Hase sowieso. . .

»Das Leben wäre nur halb so nett, wenn keiner einen Vogel hätt«, lautet sein Lebensmotto. Nach diesem lebt er im wahrsten Sinne des Wortes seinen Sport, ohne dabei aber den Ernst und Sinn zu vernachlässigen und den Erfolg aus den Augen zu verlieren. Ans Aufhören mit seiner sportlichen Karriere denkt er aber noch lange nicht. »Ich habe noch viel vor«, so das Geburtstagskind der Woche.
Mit der Ersten des SC Isenstedt strebt er den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga A an. »Ich hab es als Torwart meist selbst in der Hand«, schmunzelt Felix Krucke und fügt hinzu. »Als Torwart bin ich der Letzte, der für einen Sieg verantwortlich gemacht wird, aber der Erste wenn es hinten rappelt und klingelt«. Und das sei der Reiz warum er sich als Torwart langmacht, vor die Füße des Gegners wirft, in die Ecken geht und sich selbst auch schon Mal in den Dreck schmeißt. Als Trainer der B-Jugend möchte er den Klassenerhalt sichern. Seine Fußballer respektieren und akzeptieren den C-Lizenz-Inhaber. Er kann der gleichgesinnte Kumpel des Jugendlichen sein. Mit seinem sportlichen Ehrgeiz weiß er auch die Jugend auf dem Platz zu motivieren. An der Seitenlinie lebt er das Spiel oft fieberhaft mit. Im anderen Moment weiß Krucke die Kicker auch lautstark zu lenken. »Ich fühle mich selbst noch jung wie ein Jugendlicher. Vielleicht ist das ein Grund für seinen Erfolg als junger Trainer«, so Krucke. und als Handballer möchte er mit dem HVE eine gute Rolle in der Liga spielen. »Das sind die kurzfristigen Ziele«, so Krucke.
An manchen Sonntagen kommt es schon einmal vor, dass er seine Sporttasche dreifach packt und morgens »seine Jungs« auf dem Fußballplatz coacht, ab dem frühen Nachmittag selber im Tor steht und am Abend Handball spielt. Dreifachbelastung? »Nein« Warum macht so einer so etwas: »Darum! - weil der Sport mir einfach Spaß macht und weil ich auf dem Teamgeist schwöre, den ich in allen drei Mannschaften vorfinde«, so Krucke.
Erfolge blieben dabei auch nicht aus: So schaffte Felix Krucke unter anderem mit dem FC Preußen Espelkamp in der B-Jugend das Double und wurde Meister und Pokalsieger. Außerdem stieg er mit dem TuS Tengern in die Bezirksliga auf. Außerdem gehörte Felix Krucke als Jugendfußballer zur Westfalen-Auswahl und Kreisauswahl. Auch mit dem HV Espelkamp wurde er schon Kreismeister.
Den ganz großen Durchbruch im überkreislichen Seniorenbereich at er zwar nicht geschafft -der jüngste Erfolg liegt gerade erst ein paar Monate zurück: der Aufstieg der B-Junioren in die Bezirksliga. Ganz langfristig könnte sich der passionierte Werder-Bremen-Fan Felix Krucke auch vorstellen, einmal eine Senioren-Elf zu trainieren. Von seinen bisherigen Fußball-Trainer, hier fallen ihm spontan Hans Ruschmeier, Dieter Retzlaff, Werner Schlottmann, Michael Schillak oder Lothar Hartmann sowie auch seine Seniorentrainer ein, habe er schließlich eine Menge gelernt.
Kürzlich verließ Felix Krucke sein Elternhaus und wohnt nun in Frotheim. Weil er dort einen großen Partykeller hat, feierte er natürlich bis zum frühren Morgen in seinen Geburtstag hinein - um dajnn aber auch am nächsten Morgen wieder »topfit« zum Spiel seines ISC zu fahren und direkt nach dem Schlusspfiff die Tasche zu packen, um rechtzeitig beim Handball,match seines HV Espelkamp zu erschheinen.
Vom Beruf ist er Industriekaufmann. Öl ist sein Geschäft. So muss er in einer Reederei täglich dafür sorgen, dass die großen Tanker auf den Meeren und Kanälen den Treibstoff bewegen.
Zu seinen persönlichen Stärken zählt Felix Krucke, dass er immer positiv denkt und keine halben Sachen macht. Von seiner kleinen Schwäche könnten seine Mitmenschen oft nur profitieren, so Krucke und verrät »Ich kann schlecht nein sagen.«
Schlecht nein sagen kann er nach einem Sporttag auch zur Steakpfanne und zum Nudelauflauf des Vereinswirtes des ISC. »Man gönnt sich ja sonst nichts«, schmunzelt der ISC- und HVE-ler - und gönnt sich einen kräftigen Happen Auflauf. Felix Krucke: Ein Sportass, das sich was gönnt, aber auch anderen - wenn sie nicht gerade als Stürmer vor ihm auftauchen. . .

Artikel vom 19.10.2006