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Steinhagener im Bann der
»Canossa«-Ausstellung

Senioren Union besucht faszinierende Mittelalter-Schau

Steinhagen (WB). Die Paderborner Ausstellung »Canossa 1077 -ĂŠErschütterung der Welt« war jetzt Ziel der Steinhagener CDU Senioren Union. 48 Mitglieder und Gäste wollten sich das nicht entgehen lassen.

Das wohl berühmteste Ereignis dieser Epoche - der sprichwörtlich gewordene Bußgang des deutschen Herrschers Heinrich IV. im Jahre 1077 nach Canossa zu Papst Gregor VII. - ist Mittelpunkt der Ausstellung. Mehr als 760 Exponate (Gemälde, Goldschmiedearbeiten, Mosaike, Elfenbeinschnitzereien, Handschriften, Gemälde und Architekturfragmente) wurden zu diesem Thema gezeigt.
In der Kaiserpfalz wurde den Senioren vor allem die politischen Ereignisse, die Ausgangslage des Konfliktes zwischen Herrscher und Papst deutlich gemacht. Ebenfalls die einschneidenden Auswirkungen, die sich aus diesem Konflikt für das ganze Reichsgebiet ergeben haben und bis in die heutige Zeit hineinwirken. Im Erzbischöflichen Diözesanmuseum stehen die theologisch-geistesgeschichtlichen Aspekte der Kirchenreform und die sich wandelnden künstlerischen Ausdrucksformen im Zentrum.
In der Galerie am Abdinghof schließlich wurde den Senioren das Nachleben der Ereignisse von Canossa vor allem im Kulturkampf des 19. Jahrhunderts dargestellt. Politische und gesellschaftliche Gruppen haben Canossa aufgegriffen und bedienen sich des Begriffs bis heute. Reichskanzler Otto von Bismarck sagte am 14.5.1872 im deutschen Reichstag: »Seien Sie außer Sorge, nach Canossa gehen wir nicht - weder körperlich noch geistig.«
Die Senioren haben in diesen anstrengenden zwei Stunden ein eindrucksvolles historisches Ereignis aus dem elften Jahrhundert mit seinen Nachwirkungen bis in unsere Zeit nachvollzogen. Sie waren überrascht und beeindruckt von der einzigartigen Aufarbeitung dieser Themen.
Nach einer Pause stand der kleine Stadtrundgang in der Altstadt auf dem Programm. Bei Nieselregen wurde eine kleine Auswahl der schönsten Paderborner Sehenswürdigkeiten besichtigt: Rathaus, Marktkirche und Dom. Viele waren der Meinung, daß man Paderborn im kleinen Kreis nochmals vertiefen sollte.
Im großen Rathaussaal begrüßte die Senioren anschließend der stellvertretende Bürgermeister Joseph Vögele zu einem Überblick über die politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation in Paderborn. Die Senioren lauschten seinen Worten mit großer Aufmerksamkeit, waren beeindruckend auch von der Wirtschaftskraft des Oberzentrums Paderborn mit einem ausgeglichenen Haushalt.

Artikel vom 11.10.2006