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In Ecuador gute
Arbeit geleistet

UNESCO-Projekt: positiver Reisebericht

Steinhagen (anb). Der Arbeitseinsatz war erfolgreich: Der Steinhagener Wilfried Zimmermann und seine Kollegiaten vom Bielefelder Oberstufenkolleg kehren in diesen Tagen aus Ecuador zurück. Vier Wochen lang haben sie (wir berichteten exklusiv am 14. September) im Dörfchen Daular wertvolle Entwicklungshilfe geleistet.

Wie berichtet, ist das durch den Steinhagener initiierte Sozial-Projekt, das mit Holzwerkstatt, Nähkooperative, Gewächshaus, Fischteichen und Öko-Finca dem 500-Seelen-Nest in der Nähe der Metropole Guayaquil Arbeit gibt, von der UNESCO als »Offizielles Projekt der UN-Weltdekade« ausgezeichnet worden. Regelmäßig reist Bauingenieur Wilfried Zimmermann mit seinen Kollegiaten dorthin, um Erweiterungen und Umbauten vorzunehmen. Dass die 2004 erbaute Öko-Finca nun über Fenster verfügt, das ist das eine, ganz greifbare Ergebnis der vergangenen vier Wochen. »Das Gebäude kommt aufgrund des äquatorialen Klimas auch ohne Fenster und Läden aus. Aber zur Diebstahlsicherung und Abschreckung gegen unerlaubten Eintritt sind sie natürlich schon wichtig«, erklärt Zimmermann.
Mit den Schülern entwarf der Steinhagener Lamellenfenster im Stil der architektonischen Kultur von Guayaquil aus der Zeit um 1900. Gleich in Serie wurden sie gefertigt. Die Holzwerkstatt bot fast optimale Voraussetzungen - allein: Maschinen für eine solche Filigranarbeit gab es weit und breit nicht. Doch mit dem ortsüblichen Werkzeug sei man dann gut zurecht gekommen, berichtet Wilfried Zimmermann weiter.
Und die Bielefelder »Handwerker« waren so schnell, dass sie sogar schon Fenster für ein Projekt vorbereiten konnten, das erst für 2007 ansteht. Der Bau einer neuen Nähwerkstatt war in diesem Jahr an der Finanzierung gescheitert.
Apropos Finanzen: Da gibt es auch Positives zu vermelden. Denn das erfolgreiche Engagement des Oberstufenkollegs, das mit der deutschen Schule in Guayaquil kooperiert, sowie natürlich die UNESCO-Auszeichnung haben weitere Projektteilnehmer auf den Plan gerufen. Der Rotary-Club Guayaquil asphaltierte die zwölf Kilometer lange Straße zwischen Daular und der Autobahn, UNICEF restauriert derzeit die Schule des Dorfes und hat sie um zwei kleine Gebäude erweitert. Ein drittes soll 2007 folgen.
Das Projekt fanden die Bielefelder ohnehin in gutem Zustand vor. Die Finca hat inzwischen eine Wasserversorgung, kann damit größere Flächen bewirtschaften und erweitert ihr Anbau-Programm. Der Tilapiafischteich wird derzeit gereinigt, die Tomaten aus dem Treibhaus sind geerntet. Und in der Holzwerkstatt bildet nun ein staatlich anerkannter Holztechniker die Jugendlichen aus.

Artikel vom 11.10.2006