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Leserbrief


An Jugendarbeit
nicht sparen
Der Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde in Schlangen zollt dieser Leser im Nachtrag zu der Berichterstattung über das Musical »Bye, bye, Jona« ein Lob.

Wer sich unter »kirchlicher Jugendarbeit« etwas Konservatives, vielleicht auch Langweiliges vorstellt, der muss sich eines Besseren belehren lassen. Seit nun fast fünf Jahren konnte ich mitverfolgen, wie engagiert und motiviert Andreas Lehnert seine Aufgaben in der Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Schlangen wahrnimmt und durchführt.
Nicht nur die Einrichtung des Jugendhauses, sondern auch die sehr aufwändige und zeitintensive Erprobung von Musicals mit den Kindern und Jugendlichen zeigen, mit wie viel Freude und Sachverstand hier gearbeitet wird. Und diese Freude ist spürbar auch bei den Kindern festzustellen. Hat man einmal live miterlebt, dass trotz Probenstress, Vorbereitung und Aufbauarbeiten, Anfertigen der Kulissen, Lernen von Texten und Liedern die Jugendlichen voller Begeisterung ans Werk gehen, so kann man nur den Hut ziehen vor soviel begeisterungswürdigem Einsatz bei den Verantwortlichen.
Aber auch die soziale Kompetenz der Kinder erfährt hierbei einen erkennbar positiven Einfluss. Denn wie ich selber miterleben konnte, entsteht hier eine Gemeinschaft mit ausgeprägtem Wir-Gefühl. Schön zu beobachten, wie die Jugendlichen miteinander umgehen, wie sie sich gegenseitig helfen und unterstützen, wie sie alle füreinander da sind. Schließlich ist es nicht für jedes Kind selbstverständlich, Jüngeren zu helfen, und sei es nur beim Ankleiden oder Umziehen für »den großen Auftritt«. Das erfordert Anerkennung und Wertschätzung dieser Arbeit, die oftmals im familiären Kreis nicht mehr so geleistet werden kann.
Umso ärgerlicher ist es, dass Jugendarbeit, sei es als kirchliche oder als offene Jugendarbeit, in Frage gestellt wird. Ich kann daher aus eigener Erfahrung nur sagen: Lasst diese wertvolle Arbeit nicht zugrunde gehen, denn wie sangen die Kinder im Musical »Bye bye Jona« mit ihrem Abschlusslied »We are tomorrow« - Wir, die Jugend, sind die Zukunft. Es lohnt sich in uns zu investieren und sich zu engagieren.
Ich muss sagen, mir hat es riesigen Spaß bereitet, hier mitzuhelfen, denn es gibt nichts Schöneres zu sehen, als die strahlenden Augen der Kinder, wenn sie gemeinsam etwas schaffen.

DIETER THUILOT
33189 Schlangen

Artikel vom 10.10.2006