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Ein Zirkuszelt auf der »Gauseköte«

Pass-Straße nach Unfall für mehr als fünf Stunden komplett gesperrt

Oesterholz-Haustenbeck/Detmold (vf). Ein spektakulärer Unfall hat sich am Sonntag gegen 21.30 Uhr auf der »Gauseköte« ereignet. Aus einer Kolonne von Zirkusfahrzeugen mit Anhängern, die mit Gerät und Ausrüstung beladen waren, hatten sich eine Zugmaschine und zwei Anhängern selbstständig gemacht.

Ein 44-jähriger Gespannfahrer berichtete der Polizei, dass er sich an zweiter Stelle der Kolonne befand, die gerade die Kuppe der »Gauseköte« in Richtung Berlebeck, erreicht hatte und auf dem starken Gefällstück bergabwärts fuhr. Plötzlich habe die Bremse seiner Zugmaschine keine Wirkung mehr gezeigt und das Gespann drohte auf den Vordermann aufzufahren. Nach Angaben der Polizei habe er daraufhin seine Zugmaschine nach links gelenkt, um das vorausfahrende Gespann zu überholen. Im gleichen Moment sei ihm ein VW mit einem 40-jährigen Schlänger am Steuer aus Richtung Berlebeck entgegen gekommen, der keine Möglichkeit mehr hatte, dem schweren Gespann auszuweichen. Der 44-Jährige erkannte die gefährliche Situation und lenkte sein Zirkusgespann sofort nach links, so dass es über den Straßengraben hinweg in den Waldbestand raste. Die Zugmaschine und die beiden Anhänger, auf denen das Zirkuszelt verladen war, stellten sich quer und blockierten die gesamte Straße. Das entgegenkommende Auto des Schlängers wurde noch von einem der Anhänger gestreift und kam ebenfalls zwischen den Bäumen zum Stehen. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.
Die Feuerwehr leuchtete die Unfallstelle aus und übernahm die Beseitigung einer Ölspur, die durch den Unfall entstanden war. Gegen 3.30 Uhr waren alle Fahrzeuge geborgen und abgeschleppt, so dass die »Gauseköte« wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte. Die Zugmaschine und die Anhänger wurden sichergestellt. Die Polizei ermittelt derzeit, ob der polnische Fahrer überhaupt einen gültigen Führerschein für das schwere Gespann besaß und ob er damit die »Gauseköte« aufgrund des tatsächlichen Gesamtgewichtes befahren durfte. Denn Lastwagen über 3,5 Tonnen dürfen die Pass-Straße nicht passieren. Der Sachschaden beträgt etwa 80 000 Euro.

Artikel vom 10.10.2006