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Anrainer wollen EmsRadweg bekannt machen

Erste gemeinsame Konferenz: Möglichkeiten am Tourismusmarkt sind hervorragend

Hövelhof (WV). Ihr Gebiet für Touristen und die Bevölkerung attraktiver machen, das wollen viele Kreise und Kommunen, nur fehlen häufig die Ideen. Völlig anders ist das jedoch rund um den EmsRadweg, der von den Emsquellen bei Hövelhof bis zur Mündung in Emden durch sechs Landkreise über 375 Kilometer führt.

Um den Bekanntheitsgrad und die Attraktivität dieser Route noch weiter zu steigern, trafen sich jetzt über 70 Vertreter aus Politik, der Tourismusbranche und Hoteliers jetzt in Emsdetten zur ersten EmsRadkoferenz.
Aus allen Anrainer-Regionen, vom Emsland über das Münsterland und das Gütersloher Land, aus dem Paderborner Land und Ostfriesland, die Beteiligten vereinte ein Ziel: den EmsRadweg zu einem der gefragtesten Flussradwege in Deutschland zu machen. Und das über Länder- und kommunale Grenzen hinweg unter dem Motto »von der Quelle bis zur Mündung«.
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, wie auch der Landrat des Kreises Steinfurt, Thomas Kubendorff, bei seiner Begrüßung feststellte: »Wenn ich bei Google das Stichwort EmsRadweg eingebe, erhalte ich 863 Treffer, beim Stichwort Elberadweg kann ich den Rest des Tages zwischen 282 000 Links surfen.« Das sollte die Teilnehmer der Konferenz jedoch nicht deprimieren, sondern eher anspornen, einen ähnlich hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad nicht nur bei Insidern zu erreichen.
Wie der Elberadweg sich zu einem Touristenmagnet entwickelte, beschrieb Mandy Krebs, Projektleiterin Elberadweg Süd in ihrem Vortrag »Ein Blick über den Gartenzaun - Das Beispiel Elberadweg«. Die Möglichkeiten, sich erfolgreich als Flussradweg am Tourismusmarkt zu etablieren, seien hervorragend, wie auch der Kreisdirektor des Kreises Warendorf und stellvertretender Vorsitzender der Münsterland Touristik, Dr. Heinz Börger, meinte.
Wie durch Kombinationsangebote zwischen Wasser und Rad zusätzliche Touristen angelockt werden können, erklärte Bernd Weber von der Stadt Rheine. Unter anderem sei es möglich, abwechselnd an einem Tag Rad und am anderen Kanu zu fahren. Hierfür müsse jedoch das Serviceangebot erweitert werden, so dass beispielsweise Gepäck und Räder automatisch zum neuen Hotel der Reisenden transportiert werden.
Zum Abschluss der Konferenz verständigten sich alle Beteiligten auf ein gemeinsames Leitbild. Ziel ist es, eine kontinuierliche Entwicklung zum Qualitätsradweg zu erreichen, den Bekanntheitsgrad des Weges langfristig zu erhöhen und sich von Mitbewerbern abzugrenzen. »Alle Kreise haben zwar ihre typischen Eigenarten, aber sie sind trotzdem typisch ems-ig«, sagte auch Kubendorff. Außerdem wird zur Qualitätsverbesserung Wert auf eine hochwertige Wegequalität und eine optimale Beschilderung gelegt. Zusätzlich sieht das Leitbild vor, eine hochwertige Infrastruktur entlang der Strecke zu errichten, unter anderem Rastplätze, Fahrradständer und Parkplätze. Bis 2010 soll sich der EmsRadweg dann unter den ersten fünf Plätzen der beliebtesten Radwege in der Radreiseanalyse des ADFC wiederfinden. Die nächste EmsRadkonferenz ist für September 2007 im Emsland geplant.

Artikel vom 11.10.2006