16.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kein Trost von Schmidt

Oberliga: Delbrücker SC unterliegt Schlusslicht Rheine

Von Elmar Neumann
Delbrück (WV). In der Regel spendet Roger Schmidt den Seinen nach Niederlagen Trost. Hier ein aufmunternder Klaps, dort ein paar aufbauende Worte. Nach dem 0:1 (0:1) gegen den FC Eintracht Rheine war dem nicht so. Noch Minuten nach dem Schlusspfiff saß der Trainer des Delbrücker SC völlig fassungslos auf seiner Bank.

Statt tröstender Sätze gab es strafend langes Auslaufen. Und so hatten seine nicht minder frustrierten DSC-Kicker noch einige Minuten der Regeneration vor sich, als der Trainer die Sprache wiederfand: »Ich möchte zur Mannschaft kaum etwas sagen. Ich bin einfach nur extrem unzufrieden. Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren, weil niemand bereit war, mit dem nötigen Willen und der angemessenen Einstellung in dieses Spiel zu gehen.«
Bis gestern zierte der FC Eintracht Rheine das Ende der Oberliga-Tabelle. Doch ausgerechnet der ehemalige Angstgegner - die vorausgegangenen drei Pflichtvergleiche hatte Delbrück für sich entschieden - ermöglichte dankbaren Gästen den Sprung auf den viertletzten Viertligaplatz. Die Elf von Interimstrainer Thomas Runkewitz glänzte allein durch höchste Effektivität. Der einzige Torschuss in der ersten Hälfte genügte dem FC Eintracht, um mit dem Pausenpfiff in Führung zu gehen. Thorsten Schmidt traf aus 25 Metern zum 0:1 (44.). Zu diesem Zeitpunkt hatten dominante Delbrücker in Person von Ulf Raschke zwei Chancen vergeben (24./41.).
In Hälfte zwei erhöhte der DSC den Druck, lief aber weiterhin nicht besonders einfallsreich an. Chancen gab es trotzdem im Übermaß. Peter Berhorst traf nur das Außennetz (51.), ein Kopfball von Dominik Hansjürgen wurde auf der Linie geklärt (59.), Ansgar Kuhn (61.) scheiterte am starken Eintracht-Keeper Daniel Brink, der in der 90. Minute auch seinen Mitspieler Sebastian Berk mit einer Glanztat vor einem Eigentor bewahrte. Pech hatten die Schmidt-Schützlinge (16:2 Ecken) aber vor allem acht Minuten vor dem Ende, als ihnen Schiedsrichter Karsten Wix (Aachen) nach einem Foul von Christoph Klein-Reesink an Dietmar Fulhorst einen Foulelfmeter verwehrte.
»Rheine hat gezeigt, dass sie zu Recht da unten stehen und wir haben nichts Besseres zu tun, als Aufbauarbeit zu leisten. Die schießen einmal aufs Tor und gehen hier als Sieger vom Platz. Das ist richtig bitter, zumal wir uns mit einem Dreier im oberen Tabellendrittel hätten festsetzen können«, war Kuhn nicht weniger fassungslos als sein Übungsleiter.
DSC-Statistik
Delbrücker SC: Thiel - Fulland, Berkemeier, Hansjürgen, Kuhn - Capretti, Cirivello (86. Eckel), Welker (62. Fulhorst), Berhorst (62. Plucinski) - Wiebusch, Raschke
Eintracht Rheine: Brink - Berk, Kotzek, da Costa, Barton, Schmidt (69. Ungru), Göl (81. Siedler), Roling, Reesing, Felix, Fleedermann (27. Schneider)
Zuschauer: 400
Tore: 0:1 Thorsten Schmidt (44.)
Gelbe Karten: Capretti - Brink, Berk, da Costa, Felix, Barton

Artikel vom 16.10.2006