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Der »Startschuss« am 6. Spieltag

2. Handball-Bundesliga: TuS Spenge tankt mit erstem Sieg Selbstvertrauen

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Kalendarisch gesehen wurde Walter Schubert am Samstag 44 Jahre alt. Doch nach dem Spielverlauf beim 32:30 gegen den Dessau-Roßlauer HV dürfte der Trainer des Handball-Zweitligisten TuS Spenge doch mehr als nur ein Jahr »gealtert« sein.

»Wir haben es uns in der Unterzahl mit unüberlegten Würfen selber schwer gemacht«, ärgerte sich Schubert über viel zu frühe Würfe von David Kreckler, die Dessau zweimal den Anschluss ermöglichten, und einige frei vor dem Tor vergebene Chancen in der letzten Viertelsunde. »Ansonsten war das Angriffsspiel in Ordnung. Wir haben viel Tempo nach vorne gemacht und deshalb länger in der Abwehr gestanden als üblich. Ich bin einfach nur froh über den Sieg und hoffe, dass das jetzt der Startschuss für uns war und das nötige Selbstvertrauen gibt«, meinte Schubert, der sich besonders für die Unterstützung der Fans bedankte.
Durch die kurzfristrigen Ausfälle von Leif Anton und Alexander Weiß hatte der Trainer weniger Möglichkeiten zum Auswechseln. Entsprechend ausgepumpt war Kreisläufer Christoph Mylius, der nach 58 Minuten die rote Karte sah: »Das geht schon an die Substanz, ich habe hier ja noch nie durchgespielt. Zum Schluss hat bei mir schon der ein oder andere Schritt gefehlt«, sagte der dreifache Torschütze.
Gästetrainer Georgi Swiridenko nahm die Niederlage zunächst mit Humor und reihte sich in die zahlreichen Geburtstags-Gratulanten ein. »In der vergangenen Saison hat Walter mir doch auch zwei Punkte geschenkt«, begann Swiridenko sein Statement, machte dann aber aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. »Wir haben nicht immer den richtigen Einsatz gezeigt, unsere 5:1-Abwehr hat nicht funktioniert und die Torhüter waren schwach. Nachdem wir die hohen Rückstände aufgeholten haben, waren wir nicht clever genug, was mich bei unseren erfahrenen Leuten wundern. Wir haben versagt!« Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) nahm die harten Trainerworte scheinbar zum Anlass, in einer Meldung von einer »Blamage« der Dessauer zu sprechen. Das jedoch würde der Leistung des TuS Spenge, der durch zwei kurzfristige Ausfälle zusätzlich geschwächt war, nicht gerecht.
Neues Schlusslicht und als einzige Mannschaft noch sieglos ist der OHV Aurich, der am 21. Oktober in Spenge zu Gast ist. Ohne den wegen einer Knie-Operation bis Mitte November fehlenden Torjäger Jan-Philipp Willgerodt gab es beim Stralsunder HV eine 28:40-Packung. Als auch noch Kai Behrend mit einer Zerrung ausschied, wechselte sich Trainer Frank Carstens selber ein und erzielte drei Treffer.
Spenges nächster Gegner, Tabellenführer Füchse Berlin, nahm die Hürde beim Aufsteiger SG Achim-Baden souverän mit 28:19. Nach zehn Minuten hieß es bereits 6:0 für die Füchse.

Artikel vom 11.10.2006