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Zwei Tore, ein Assist: Murat Kaplan gewinnt Bruder-Duell

Westfalenpokal: VfB Fichte nach mühevollem 3:1 in Spexard jetzt gegen Verl

Von Werner Jöstingmeyer
Spexard (WB). Fußball-Verbandsligist VfB Fichte hat sich gestern mit einem glücklichen 3:1-Erfolg beim Landesligisten SV Spexard für die dritte Runde im Westfalenpokal-Wettbewerb qualifiziert und trifft nun auf den ehemaligen Oberliga-Kollegen SC Verl.

Lange Zeit war der Klassenunterschied zwischen den Bielefelder Gästen und den ambitionierten »Spechten« kaum zu bemerken. VfB-Coach Sven Moning entschuldigte das phasenweise holprige Gekicke seiner Schützlinge mit den verletzungsbedingten Umstellungen im Team. »Es fehlten sieben Spieler. Deshalb musste ich auf sechs Positionen etwas verändern.« Und dennoch, was die »Hüpker« in Spexard vornehmlich bis zur Halbzeitpause ablieferten, hatte keineswegs mit Verbandsligaformat zu tun. Bezeichnenderweise prüfte der für den verletzten Hofbüker eingewechselte Patrick Njoh »Spechte«-Keeper Klaus Rickmann erstmals nach 36 Minuten mit einem Schüsschen aus der Drehung. Wenig später scheiterte Thorsten Meier mit einem weiteren Distanzschuss.
Auch die engagierten Gastgeber brachten in Abschnitt eins nicht allzu viel zustande, blieben aber durch schnelle Konter stets brandgefährlich. Kurz vor dem Pausenpfiff von Schiri Uwe Rosanka (Warburg) lief auf dem rechten Flügel Uwe Grundmann Linksverteidiger Christopher Gliniars auf und davon, flankte mustergültig ins Zentrum und Tarik Kaplan ließ mit platziertem Kopfball VfB-Hüter Yorck Bergenthal keine Chance. Mit diesem knappen, aber nicht unverdienten 1:0 ging es in die Halbzeitpause.
Trainer Moning reagierte, ließ den etwas indisponierten Gliniars draußen und schickte mit Murat Kaplan, den jüngeren Bruder des Spexarder Torschützen, aufs Feld. Dieses Wechselspiel zahlte sich schon drei Minuten später aus. Aus gut 20 Meter zirkelte Murat Kaplan einen Freistoß an der Mauer vorbei zum Ausgleich ins rechte unter Eck.
Jetzt endlich nahm die Partie Fahrt auf, und die »Hüpker« bauten immer mehr Druck auf, ohne allerdings echte Torchancen herausspielen zu können. Murat Kaplan hätte schon vier Minuten nach seinem 1:1 für eine Vorentscheidung sorgen können, scheiterte aber freistehend an SV-Torwart Rickmann. Auf der anderen Seite hatte Bergenthal Glück, dass ein angeschnittener Dagdelen-Freistoß knapp an seinem Gehäuse vorbei flog.
Als sich beide Teams schon auf eine Verlängerung einrichteten, schlug VfB Fichte in der 88. Minute erbarmungslos zu. Murat Kaplans Flanke erwischte Marc Sawkill mit dem Schädel, und schon zappelte das Leder in den Maschen. Doch damit nicht genug. Unmittelbar vor dem Schlusspfiff des nicht immer souveränen Referees spitzelte Geceli das Leder auf den schnellen Murat Kaplan, der auch noch den Spexarder Keeper überlief und die Kugel erneut im Gehäuse unterbrachte. Der jüngere Kaplan krönte mit seinen beiden Treffern seine famose Leistung und gewann den »internen Bruderkampf« um Längen.
In der dritten Pokalrunde trifft VfB Fichte auf der Rußheide auf den SC Verl, der Samstag bei der SpVg. Brakel mit 3:2 gerwann. Den Verler Siegtreffer in der 85. Minuten erzielte übrigens Ex-Hüpker Soner Dayangan.
VfB Fichte: Bergenthal, Theermann, Aydin, Taner, Gliniars (46. Kaplan), Smith (32. Geceli), Hofbüker (25. Njoh), Meier, Evcimen, Aboutou, Sawkill.
Tore: 1:0 T. Kaplan (45.), 1:1 M. Kaplan (48.), 1:2 Sawkill (88.), 1:3 M. Kaplan (90.).

Artikel vom 09.10.2006