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Rote Welle: TuS Lohe
fühlt sich betrogen

A-Liga Minden: 1:2-Pleite in Kutenhausen

Minden (gag). Ein Spiel, das ein Nachspiel haben wird: »Ich bin noch nie in meinem Leben so betrogen worden«, wetterte Trainer Andreas Hinkelmann nach dem 1:2 (1:1) des TuS Lohe im A-Liga-Topspiel bei Spitzenreiter SV Kutenhausen/Todtenhausen. »Mit elf Mann hätten wir niemals verloren.«

Drei Platzverweise gegen Loher Akteure in den letzten zehn Minuten hatten das Frust-Fass zum Überlaufen gebracht. Auch Hinkelmann sah die Rote Karte (85.). »Wir werden auf jeden Fall einen Sonderbericht verfassen. Das kann man sich nicht bieten lassen. Sonst müsste ich aufhören«, kritisierte der TuS-Coach Schiedsrichter Wessel vom SuS Wulferdingsen aufs Schärfste. »Die Ansetzung war ohnehin komisch«, wunderte sich Hinkelmann, warum der Referee eines direkten Konkurrenten die wichtige Partie leitete.
Wessel, der sich mit zahlreichen Entscheidungen und einer Flut von gelben Karten im Spielverlauf bei beiden Teams unbeliebt gemacht hatte, stellte in der 85. Minute zunächst Lars Baumann wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz. »Du tickst doch nicht richtig«, soll der Torjäger dem Referee an den Kopf geworfen haben. Die Überzahl nutzte Kutenhausen zur Schluss-Offensive und dem viel umjubelten 2:1 durch Peter Pütz in der Nachspielzeit.
Pütz hatte den Gastgeber bereits nach drei Minuten per Kopf in Führung gebracht. Dann kam Lohe: Manuel Scheidler visierte in der 25. Minute die Lattenunterkante an, der Nachschuss von Meik Reimann landete erneut am Gebälk. Der Ausgleich fiel aber noch: Johannes Flachmeier war nach Baumann-Flanke per Kopf zur Stelle (38.). Nach dem Wechsel überschlugen sich die Ereignisse: Zunächst parierte TuS-Keeper Marc Erdbrügger einen von Marco Kruska geschossenen Foulelfmeter. Nach der Roten Karte gegen Baumann (85.) und dem 1:2 durch Pütz mussten auch noch Flachmeier und Douglas Mees wegen Beleidigung des Referees dran glauben.
Lohe hat nun fast aussichtslose zehn Punkte Rückstand auf den Primus. Was genauso schwer wiegt, sind die voraussichtlichen Vier-Wochen-Sperren für die drei Leistungsträger. Hoffnung macht Hinkelmann und Co., dass Staffelleiter Günther Ruschmeier vor Ort war und die Leistung des Unparteiischen mit eigenen Augen sah. Nach dem Schlusspfiff verlangte Wessel vehement die Unterschrift des Loher Trainers auf dem Spielbericht. Hinkelmann: »Ich habe mich bedroht gefühlt.«
TuS Lohe: Erdbrügger - Mees, Still, Löwen, Oesker (70. Schmitz), Flachmeier, Reimann, Baumann, Olca, Weber, Scheidler.

Artikel vom 09.10.2006