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Firma macht Behinderte
fit für den Arbeitsmarkt

Dalke gGmbH feiert 25-jähriges Bestehen im Kreishaus


Gütersloh (cu). Sechs Mitarbeiter, ein Lastwagen und 58 000 Mark Umsatz: Relativ bescheidene Zahlen hat das Unternehmen Dalke gGmbH im Gründungsjahr 1981 vorzuweisen. Doch damit war der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte gelegt: Nach 25 Jahren hat die Firma 52 Mitarbeiter, die 2005 einen Umsatz von knapp drei Millionen Euro erwirtschafteten. Das Jubiläum feierte das Unternehmen am Freitag mit geladenen Gästen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Das Integrationsunternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen zu fördern oder zu unterstützen, um sie wieder fit für den allgemeinen Arbeitsmarkt zu machen. »Das ist Ihnen in den 25 Jahren immer wieder hervorragend gelungen«, lobte der stellvertretende Landrat Dieter Mersmann in seiner Rede Rolf Simon und Helmut Landwehr, die beiden geschäftsführenden Gesellschafter der Dalke gGmbH. »Sie haben den Menschen in ihrer Firma ein normales Arbeitsumfeld gegeben und damit deren Selbstwertgefühl gesteigert«, erklärte Mersmann weiter. Diese Entwicklungen seien auch außerhalb Güterslohs nicht verborgen geblieben: Mittlerweile seien 120 weitere Integrationsfirmen entstanden. Auch das Verdienstkreuz, das Simon und Landwehr vor drei Jahren für ihr Werk in Empfang nehmen konnten, sei absolut gerechtfertigt gewesen.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies beschrieb die beiden Gesellschafter als ehrgeizig, geschickt, zuversichtlich und idealistisch. »1981 hatten Behinderte kaum eine Chance, eine Stelle auf dem Arbeitsmarkt zu finden«, so Paskarbies. »Sie haben damals schon an Problemen gearbeitet, die andere Leute erst heute bemerken«, lobte sie die »nachahmenswerte« Methode der Dalke gGmbH.
In einem anschließenden Gespräch richteten geladene Gäste wie der Unternehmer Dr. Markus Miele oder Klaus Brandner von der SPD-Bundestagsfraktion ihren Blick darauf, wie die Arbeit der Integrationsbetriebe im Jahr 2031 wohl aussehen würde. Dabei kristallisierte sich einerseits die Hoffnung heraus, dass man in der Zukunft überhaupt keine Firmen mehr wie die Dalke gGmbH benötigen wird. Brandner stellte aber auch fest, dass psychische Erkrankungen in den nächsten Jahren zunehmen werden, daher glaube er, dass 2031 ein flächendeckendes Netzwerk von Integrationsfirmen nötig sei.
Zur Zeit arbeitet die Dalke gGmbH als etablierter Zulieferer der Firma Miele und unterstützt somit die Waschmaschinen- und Trocknerproduktion. »Die Dalke gGmbH liefert einen immens wichtigen Beitrag zu unseren hochwertigen Produkten«, erklärte Dr. Markus Miele den zahlreichen Gästen.

Artikel vom 09.10.2006